Ich bin schon ein paar Tage länger als „nur Leser“ hier im Forum unterwegs.
Jetzt wo es langsam konkret wird hier mal meine Story:
Ich bin noch nicht ganz so alt ...
Ich bin ein Kind der DDR habe aber zum Glück das politisch verseuchte Schulwesen nur 1 Jahr erleben müssen.
Vor der Wende gab es nix und nach der Wende war das Geld beschränkt - also wurde ich mit einer gewissen Wertschätzung zu alten noch funktionierenden Dingen erzogen. Wegschmeißen erst wenn es wirklich im Dutt ist oder man keinen Platz mehr hat

Als Jugendlicher hab ich viel mit Elektrik gebastelt. Da der Verbrauch an 4,5V-Flachbatterien sehr hoch war, hat mir mein Großvater einen Trafe gebaut (sogar selbst gewickelt) - Fortan wurde alles beleuchtet und motorisiert was mir unter die Finger kam.
Da Basteln ohne Projekt wenig Spaß macht habe ich es dann mit einer Modellbahn angefangen (Spur N).
Ende der Schulzeit hatte ich dann erstmalig Zugang zu einem PC (486 mit 2MB Ram und 200MB HDD Win3.11) - den habe ich immer noch im Keller und schalte ihn hin und wieder an. Damals wurde er aber zum Glück bald durch einen Pentium-PC mit Win95 ersetzt, weshalb ich den alten erben durfte.
Als ich mit der Schule fertig war, hab ich bei der Telekom IT-Systemelektroniker gelernt. Betonung liegt auf der Trennung ... Das Wort „System“ gehört zu „Elektroniker“ und nicht zu „IT“. Ich habe also gelernt Baugruppen zu wechseln und Module zu konfigurieren. Na klar haben wir auch ein bisschen Platine gelötet, aber richtig sinnvolle Schaltungen wie sie die Kommunikationselektroniker gebastelt haben, habe ich nicht bauen dürfen.
Egal ... man kann nicht alles im Leben haben.
Wegen Arbeitsplatzmangel im Osten bin ich nach Hamburg gegangen und habe dort 10 Jahre im Außendienst verbracht.
Dann bin ich in den „Zentralen Service Elmshorn“ gewechselt. Der war in quasi der Nachfolger vom "FZZA Elmshorn".
Leider hatte sich zu dem Zeitpunkt die DTAG in lauter Konzerngesellschaften zersplittert, weshalb schon nicht mehr alles in Elmshorn in einer Hand war. So fingen dann einige Betriebsteile an Abteilungen nach Hamburg zu verlagern und der Standort schrumpfte immer mehr.
Aus betriebspolitischen Erwägungen wurde dann im Jahr 2018 unser Hochregallager dicht gemacht und es musste alles ausgelagert werden.
Auch 13 Gitterboxen mit alten Fernschreibern die mal mal zu einem Museum zusammenbauen werden sollten kamen dabei zum Vorschein.
Ein ehemaliger Kollege, der davon erfahren hat, hat kurzerhand ein Wikipedia-Fotoevent gestartet. (hier)
Man wollte zumindest die Bilder für die Nachwelt erhalten.
Auf der Suche nach einem Abnehmer für das ganze Zeug bin ich dann auf i-telex gestoßen, nachdem die Museen alle mitteilten, dass sie genug hätten. Henning hat die Geräte natürlich bereitwillig abgeholt und ein großer Teil der älteren Geräte ist jetzt in Italien …
Ein paar der Geräte sind geblieben und werden bald Teil des i-telex-Netzes.
Ich habe ein klitzekleines Museum mit Messgeräten, alten (Datenleitungs-)Modems (die auch mal in Elmshorn bearbeitet wurden) und den Fernschreibern. Und da ein Museum ohne Funktion in dem die Geräte nur verstauben langweilig ist, ist es mein Ziel so viel Technik wie möglich in Aktion zu zeigen ...
Offiziell gehören die Fernschreiber hier der Telekom - somit ist also irgendwie die Telekom jetzt Mitglied … nur, das meine ganz großen Chefs das gar nicht wissen

Hier die „Dienstlichen“ Geräte:
Siemens T100 mit FGT (TW39) – Kennungsgeber: „181270 sopex d“
Siemens Blattschreiber 37g mit FGT Siemens 122B (TW39) – Kennungsgeber: „49515 vogt d“
Lorenz Streifenschreiber T36 (Bj. 1940) mit FGT (TW39) – Kein Kennungsgeber vorhanden und auch keine Mechanik dazu.
Lochstreifen-Sender Lorenz LS36
Siemens T1000 mit ED1000-Modul Kennungsgeber unbekannt. (Funktion noch ungewiss).
Siemens Streifenschreiber 68d (Bj. 77) TW39 – Kennungsgeber noch leer
Ein Gerät habe ich für mich ausgesucht, auch wenn ich es aus Platzgründen nicht Zuhause habe:
Mein privates Gerät
Lorenz Blattschreiber Lo15 (Bj. 1952?) TW39 mit FGT (FZGT 564 WTW) Kennungsgeber: 493289 WEBRO D
Auf gute Zusammenarbeit

Raph
PS: Bilder kommen bei gelegenheit.