Fernschreiber bei der Bundeswehr
-
- Rank 1
- Beiträge: 18
- Registriert: So 3. Sep 2023, 20:31
- Hauptanschluß:
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Hallo und guten Tag!
Ich bin über diesen Thread „gestolpert“ als ich nach „Fernschreiber“ gesucht habe und weiss nicht ob hier noch „Bedarf“ besteht, weil er ja schon einige Jahre alt ist.. trotzdem gebe ich hier mal meinen „Senf“ dazu. Vielleicht interessiert es ja noch irgendwen.
Ich war Fernschreibmeister bei einen FlaRak Verband (HAWK) und von 1982-1994 im Dienst.
Fernschreiber selbst waren bis Anfang der 2000er im Einsatz, wurden aber ab 91 langsam von anderen Übertragungsmitteln abgelöst. Angefangen hat es mit dem „Bildschreiber“ und dann hielt langsam der Computer Einzug.
Unser FmZ war wie folgt ausgestattet (ich hoffe, ich bekomme noch alles zusammen).. Fernschreibgeräte:
Lorenz Lo15.. das Riesen Ding hatten wir als Abfragemaschine an der Vermittlung D20/200 angeschlossen
Wir waren Endvermittlung, da wir das Regiment mit in der Kaserne hatten. Meine beiden Endstellen waren Westertimke ind Delmenhorst
Rufzeichen:
Wir (Bremervörde, FlaRak 36)
UGFZFAE , Bw Netz RGFDQK
Westertimke (Flarak 31) UGFZFAEW
Delmenhorst (Flarak 35) UGFZFAED
Zusätzlich waren noch die 4. Lufzwaffendivision (UGFZFA) Als Leitbermittlung und vorgesetzte/alarmierende Stelle sowie der Mobile Trupp in der Kampfführungsanlage (BOC) aufgeschaltet.
Als Betriebsgeräte hatten wir die Siemens T100z mit Anschaltgerät T56 und Schlüsselgerät Elcrotel E4B im Einsatz. Etwa 1988/89 bekamen wir FS200 zugeführt. Die Geräte waren extrem anfällig und wir haben sie wieder gehen die T100z ausgetauscht. Im Trupp überstand die Fs200 nicht mal die erste Geländefahrt. Also raus und T100z ran.
Übertragungsgeschwindigkeit war immer 50 Baud. Wir konnten zwar höher gehen (75-100Bd), aber da fing das Elcrotel an zu spinnen. Also blieben wir bei beschaulichen (aber sicheren) 50 Bd.
als Kryptoverwalter hatte ich noch zwei T1000 Fernschreiber mit Schüsselzusatz. Das Ganze hiess dann AROFLEX. Ein Anschalten an die Leitung war möglich, aber die Geräte wurden nur als offline Schlüsselgeräte verwendet. Tiefer darf ich leider auch heute noch nicht in die Materie eingehen.
In den Trupps hatten wir die Möglichkeit „autonom“ mit der WT1k in Betrieb gehen, aber in der Regel waren wir an das „Funkfeld“ angeschlossen, über welches der gesamte Richtfunkverkehr lief. Hier waren die EVZ4 (genannt Eva) in Betried. Der Fernschreibtrupp war bei mir zuerst Unimog 404 1,5 Tonner, später Unimog 2 Tonner mit Kabine Fm1B (besonders abgeschirmt).
Das Funkfeld war ein 5Tonner MB 1017 mit Fm Kabine Fm2A
Die angesprochenen Notvernichtungssätze )Hammer, Schraubendreher, Langer Nagel) waren natürlich ebenfalls überall vorhanden. In den Trupps führten wir noch eine Panzerfaust mit, welche in erster Linie für die Vernichtung des Trupps vorgesehen war.
Mit dieser Ausstattung sind wir ebenfalls unverändert 1991 während „Desert Storm“ in den Einsatz gegangen. FlaRak war ja sowieso immer „im Einsatz“. 24/7/360 Service
Ich hoffe ich habe noch alles zusammen bekommen und mit der Zusammenfassung keine Langeweile aufkommen lassen.
Fernschreiber (Palis) sind eine ausgestorbene Art.. vielleicht hilft es ja, dass wir nicht ganz vergessen werden..
Es grüsst der Thomas
Ich bin über diesen Thread „gestolpert“ als ich nach „Fernschreiber“ gesucht habe und weiss nicht ob hier noch „Bedarf“ besteht, weil er ja schon einige Jahre alt ist.. trotzdem gebe ich hier mal meinen „Senf“ dazu. Vielleicht interessiert es ja noch irgendwen.
Ich war Fernschreibmeister bei einen FlaRak Verband (HAWK) und von 1982-1994 im Dienst.
Fernschreiber selbst waren bis Anfang der 2000er im Einsatz, wurden aber ab 91 langsam von anderen Übertragungsmitteln abgelöst. Angefangen hat es mit dem „Bildschreiber“ und dann hielt langsam der Computer Einzug.
Unser FmZ war wie folgt ausgestattet (ich hoffe, ich bekomme noch alles zusammen).. Fernschreibgeräte:
Lorenz Lo15.. das Riesen Ding hatten wir als Abfragemaschine an der Vermittlung D20/200 angeschlossen
Wir waren Endvermittlung, da wir das Regiment mit in der Kaserne hatten. Meine beiden Endstellen waren Westertimke ind Delmenhorst
Rufzeichen:
Wir (Bremervörde, FlaRak 36)
UGFZFAE , Bw Netz RGFDQK
Westertimke (Flarak 31) UGFZFAEW
Delmenhorst (Flarak 35) UGFZFAED
Zusätzlich waren noch die 4. Lufzwaffendivision (UGFZFA) Als Leitbermittlung und vorgesetzte/alarmierende Stelle sowie der Mobile Trupp in der Kampfführungsanlage (BOC) aufgeschaltet.
Als Betriebsgeräte hatten wir die Siemens T100z mit Anschaltgerät T56 und Schlüsselgerät Elcrotel E4B im Einsatz. Etwa 1988/89 bekamen wir FS200 zugeführt. Die Geräte waren extrem anfällig und wir haben sie wieder gehen die T100z ausgetauscht. Im Trupp überstand die Fs200 nicht mal die erste Geländefahrt. Also raus und T100z ran.
Übertragungsgeschwindigkeit war immer 50 Baud. Wir konnten zwar höher gehen (75-100Bd), aber da fing das Elcrotel an zu spinnen. Also blieben wir bei beschaulichen (aber sicheren) 50 Bd.
als Kryptoverwalter hatte ich noch zwei T1000 Fernschreiber mit Schüsselzusatz. Das Ganze hiess dann AROFLEX. Ein Anschalten an die Leitung war möglich, aber die Geräte wurden nur als offline Schlüsselgeräte verwendet. Tiefer darf ich leider auch heute noch nicht in die Materie eingehen.
In den Trupps hatten wir die Möglichkeit „autonom“ mit der WT1k in Betrieb gehen, aber in der Regel waren wir an das „Funkfeld“ angeschlossen, über welches der gesamte Richtfunkverkehr lief. Hier waren die EVZ4 (genannt Eva) in Betried. Der Fernschreibtrupp war bei mir zuerst Unimog 404 1,5 Tonner, später Unimog 2 Tonner mit Kabine Fm1B (besonders abgeschirmt).
Das Funkfeld war ein 5Tonner MB 1017 mit Fm Kabine Fm2A
Die angesprochenen Notvernichtungssätze )Hammer, Schraubendreher, Langer Nagel) waren natürlich ebenfalls überall vorhanden. In den Trupps führten wir noch eine Panzerfaust mit, welche in erster Linie für die Vernichtung des Trupps vorgesehen war.
Mit dieser Ausstattung sind wir ebenfalls unverändert 1991 während „Desert Storm“ in den Einsatz gegangen. FlaRak war ja sowieso immer „im Einsatz“. 24/7/360 Service
Ich hoffe ich habe noch alles zusammen bekommen und mit der Zusammenfassung keine Langeweile aufkommen lassen.
Fernschreiber (Palis) sind eine ausgestorbene Art.. vielleicht hilft es ja, dass wir nicht ganz vergessen werden..
Es grüsst der Thomas
-
- Rank 7
- Beiträge: 683
- Registriert: Mi 13. Jun 2018, 16:12
- Wohnort: Berlin
- Hauptanschluß: 30944750
- Kontaktdaten:
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Guten Tag Thomas,
da sind sie wieder die Geschichten und sonstiges,
im Westen hatte man sich über die T-310/50 (besseres als Elcrotel) lustig gemacht.
Aber wenn ich das lese ist es wieder das Gleiche: Haltet den Dieb ...
da sind sie wieder die Geschichten und sonstiges,
im Westen hatte man sich über die T-310/50 (besseres als Elcrotel) lustig gemacht.
Aber wenn ich das lese ist es wieder das Gleiche: Haltet den Dieb ...
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor SAS für den Beitrag:
- jrschwarzer
-
- Rank 12
- Beiträge: 3279
- Registriert: Do 18. Mai 2017, 15:15
- Wohnort: Dreieich
- Hauptanschluß: 411898 bfsz d
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Moin Thomas,
herzlichen Dank für den Bericht, das war wirklich sehr interessant zu Lesen und mir sind dann spontan wieder einige Erinnerungen gekommen
Was mir bisher so nicht bekannt war, dass für BW Streitkräfte/Einheiten auch der Routing Indicator "UGF........" bzw. "UG........" verwendet wurde, ich kannte aus BW-Zeiten im Prinzip nur "RGF...." bzw. "RG....."
Wir (Bremervörde, FlaRak 36)
UGFZFAE , Bw Netz RGFDQK
Würde mich freuen, dass ca. 42 Jahre später eventuell nocheinmal zu erfahren ......
VG
herzlichen Dank für den Bericht, das war wirklich sehr interessant zu Lesen und mir sind dann spontan wieder einige Erinnerungen gekommen
Was mir bisher so nicht bekannt war, dass für BW Streitkräfte/Einheiten auch der Routing Indicator "UGF........" bzw. "UG........" verwendet wurde, ich kannte aus BW-Zeiten im Prinzip nur "RGF...." bzw. "RG....."
Wir (Bremervörde, FlaRak 36)
UGFZFAE , Bw Netz RGFDQK
Würde mich freuen, dass ca. 42 Jahre später eventuell nocheinmal zu erfahren ......
VG
411898 bfsz d + T100 (Schmaltastatur )
411744 eddd d + T100 (Schmaltastatur )
4189939 eddz d + T100Z (75 Bd) (Schmaltastatur )
Alle erreichbar von 06.00 - 22.00 Uhr lokal
411744 eddd d + T100 (Schmaltastatur )
4189939 eddz d + T100Z (75 Bd) (Schmaltastatur )
Alle erreichbar von 06.00 - 22.00 Uhr lokal
-
- Rank 1
- Beiträge: 18
- Registriert: So 3. Sep 2023, 20:31
- Hauptanschluß:
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
@ SAS. Du schreibst „im Westen hat man sich über das Elcrotel lustig gemacht“. Ich war im „Westen“. Das Elcrotel E4B war Kryotogerät der Bundeswehr. Und ein sehr gutes Fernschreib Schlüsselgerät…
@ Franz
Zuerst einmal vielen Dank!
Deine Frage ist mittelschnell beantwortet.. „RGF…“ war das gesamte Bundeswehrnetz. Heer, die marinierten und wir Luftsäcke hatten alle eine „RGF…“ Adresse.
„UGF..“ (später „UGFZ…“) war das Einsatzstammnetz der Luftwaffe. Ein spezielles eigenes Fernschreibnetz, damit es „schneller ging“. Ob die Marine ebenfalls ein eigenes Netz hatte entzieht sich leider meiner Kenntnis (oder es ist mir nach all den Jahren entfallen). Ich denke aber „ja“ Alleine schon wegen der schwimmenden Einheiten etc..
An der Anzahl der Buchstaben hinter dem „z“ kann man die „Stellung“ der Fernschreibstelle ablesen. Leitvermittlung, Knotenvermittlung, Endvermittlung. Dann die Endstelle. Also als Beispiel..
ugfzf.. Leitvermittlung Köln Wahn Führungsdienstkommando
ugfzfa.. Knotenvermittlung Aurich 4. Luftwaffendivision
ugfzfae.. Endvermittlung Bremervörde- FlaRakRgt 4 ind FaRakBtl 36
ugfzfaew.. Endstelle .. hier FlaRakBtl 31 Westertimke gaed war dann Delmenhorst FlaRakBtl 35
„Inoffiziell“ war dann noch die Bezeichnung einer abgesetzten Stelle. Beispiel der Fernschreibtrupp in der Kampfführungsanlage. Bei uns dann ugfzfae/boc
Die ganzen Adressen waren zu finden in der Vorschrift „ACP134 Annex A“. Ein Riesen fetter Wälzer mit allen Routing indicators der gesamten NATO. Es war meinen Soldaten in der Wochenendschicht immer eine besondere Freude, die Änderungen (die laufend kamen) einzuarbeiten..
Es gab auch „zusammengefasste“ routing Gruppen. Wenn beispielsweise alle FlaRak Verbände ein GS bekommen sollten. Dann wurde es an „AIG 4711“ geschickt. Adress indicator group hiess dass. Auch die waren in der 134 finden. Hat eine Menge Tipparbeit erspart. AIG 3399 zB war die gesamte Bundeswehr. Kam so ein Spruch.. am besten noch als „ZZ“ (Blitz) war es NATO Alarm.
Sorry.. wieder SO viel. Aber das war auch ein extrem komplexes Thema. Würde man die Schlüsselsysteme noch mit rein nehmen, dann wäre es ein Roman
Ich hoffe auch, dass ich das Alles noch richtig zusammen stückele. Man ist ja auch nicht mehr der Jüngste . Ind ich möchte ja auch niemanden langweilen
@ Franz
Zuerst einmal vielen Dank!
Deine Frage ist mittelschnell beantwortet.. „RGF…“ war das gesamte Bundeswehrnetz. Heer, die marinierten und wir Luftsäcke hatten alle eine „RGF…“ Adresse.
„UGF..“ (später „UGFZ…“) war das Einsatzstammnetz der Luftwaffe. Ein spezielles eigenes Fernschreibnetz, damit es „schneller ging“. Ob die Marine ebenfalls ein eigenes Netz hatte entzieht sich leider meiner Kenntnis (oder es ist mir nach all den Jahren entfallen). Ich denke aber „ja“ Alleine schon wegen der schwimmenden Einheiten etc..
An der Anzahl der Buchstaben hinter dem „z“ kann man die „Stellung“ der Fernschreibstelle ablesen. Leitvermittlung, Knotenvermittlung, Endvermittlung. Dann die Endstelle. Also als Beispiel..
ugfzf.. Leitvermittlung Köln Wahn Führungsdienstkommando
ugfzfa.. Knotenvermittlung Aurich 4. Luftwaffendivision
ugfzfae.. Endvermittlung Bremervörde- FlaRakRgt 4 ind FaRakBtl 36
ugfzfaew.. Endstelle .. hier FlaRakBtl 31 Westertimke gaed war dann Delmenhorst FlaRakBtl 35
„Inoffiziell“ war dann noch die Bezeichnung einer abgesetzten Stelle. Beispiel der Fernschreibtrupp in der Kampfführungsanlage. Bei uns dann ugfzfae/boc
Die ganzen Adressen waren zu finden in der Vorschrift „ACP134 Annex A“. Ein Riesen fetter Wälzer mit allen Routing indicators der gesamten NATO. Es war meinen Soldaten in der Wochenendschicht immer eine besondere Freude, die Änderungen (die laufend kamen) einzuarbeiten..
Es gab auch „zusammengefasste“ routing Gruppen. Wenn beispielsweise alle FlaRak Verbände ein GS bekommen sollten. Dann wurde es an „AIG 4711“ geschickt. Adress indicator group hiess dass. Auch die waren in der 134 finden. Hat eine Menge Tipparbeit erspart. AIG 3399 zB war die gesamte Bundeswehr. Kam so ein Spruch.. am besten noch als „ZZ“ (Blitz) war es NATO Alarm.
Sorry.. wieder SO viel. Aber das war auch ein extrem komplexes Thema. Würde man die Schlüsselsysteme noch mit rein nehmen, dann wäre es ein Roman
Ich hoffe auch, dass ich das Alles noch richtig zusammen stückele. Man ist ja auch nicht mehr der Jüngste . Ind ich möchte ja auch niemanden langweilen
-
- Rank 1
- Beiträge: 18
- Registriert: So 3. Sep 2023, 20:31
- Hauptanschluß:
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Und noch mal @ SAS.. ich hatte das falsch gelesen. Entschuldigung.. ich denke die Schlüsselgeräte auf „beiden Seiten“ waren nicht schlecht, hatten aber ihre Grenzen. Wie eben die 50 Bd beim Elcrotel. Dann eben langsamer, aber sicher. Schlimm war es wenn ein Iffline Schlüsselspruch in 5er Gruppen kam ind der zwischen drin verstümmelt war. Hat man das zu spät gesehen war die Flucherei riesig. Bei der Aroflex ging es.. da konnte man den Lochstreifen einlegen. Vorher hatten wir die KL-7 im Einsatz. Ein Nachfolger der Enigma. Nix LoLo. Alles einzeln eintippen. Ein Fehler und alles von vorne. Nei einem Spruch mit 600 5er Gruppen ganz toll, wenn das in Gruppe 558 passierte. Da war ein Krieg vorbei ehe der Alarm entschlüsselt war
-
- Rank 12
- Beiträge: 3279
- Registriert: Do 18. Mai 2017, 15:15
- Wohnort: Dreieich
- Hauptanschluß: 411898 bfsz d
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Hallo Thomas,
super !! Herzlichen Dank nochmals, ja je mehr Du schreibst, desto mehr fällt mir wieder ein....
1980/81 war ich in einer sehr kleinen FS-Stelle des Amts für Flugsicherung der BW in FFM (rgfawc). Diese hatte keinen direkten Anschluß an's BW-Netz sondern wir sendeten und empfingen über das reine Posttelex (3 Post-Telex-Anschlüsse, 2 davon mit Online-Elcrotel, 1 normal und offen). Die Elcrotel-Anschlüsse waren nicht im Telexteilnehmerverzeichnis veröffentlicht.
Unsere "Vermittlungsstelle" für offene FS
war beim BMVg in Bonn (Tlx-Nr. 886575), an die sendeten wir die FS im NATO-Format und empfingen auch von denen...
Während der Dauer von WINTEX/CIMEX bekamen wir einen temporären BW-Netz Anschluß mit riesigem Leitwegplan an der Wand. Da musste man sich dann von Vermittlung zu Vermittlung bis zur Endstelle "durchhangeln" z.B.:
und von dort weiter. Das hat irgendwie Spaß gemacht, weil man öfter (vor allem im Nachtdienst) ein paar Schwätzchen mit den palis halten konnte .....
Wegen der ACPs.... da hatte ich in den letzten Monaten schon mal recherchiert und bin m.E. auf folgende Veröffentlichungen gestoßen.....
.
ACP-127
Detaillierte Beschreibung des NATO Fernschreibformates:
ACP-117
NATO Routing Indicator Book
ACP 131
Verzeichnis der Q.. und Z.. Codes
.
.
ACP 134
Telefone Switchboard procedures (Telefone)
(kein PDF gefunden)
Für verschiedene Länder gab es oft die jeweilige Fassung, z.B. US/CA/UK/GE.
Einige kann man noch im Netz finden, leider nicht die ACP 117 (Routing Indicator für Ge), die hätte mich auch noch einmal sehr interessiert....
Hier eine ziemlich vollständige Liste der veröffentlichten ACP's...
https://en.wikipedia.org/wiki/Allied_Co ... blications
Ja und wie Du schreibst, die AIG's waren schon eine feine Sache, die haben die Übermittlung eines FS schon erheblich verkürzt.
Ich kann mich aber auch noch an meterlange FS erinnern, die keiner AIG zugeordnet werden konnten.... da standen dann im Adresskopf incl. /ZEN und /INFO so ca. 300 - 350 Adressaten oder so (pro Zeile 1 Adressat !!) und der ganze Text des FS bestand dann aus einer einzigen Zeile
(.... und das alles mit 50 Bd).
Ich hatte mir damals als Jungspund tatsächlich manchmal schon gedacht, dass sowas ja nicht sooooo effizient und effektiv ist, aber was solls, hätte ja sowieso nix machen können .....
Grüße
super !! Herzlichen Dank nochmals, ja je mehr Du schreibst, desto mehr fällt mir wieder ein....
1980/81 war ich in einer sehr kleinen FS-Stelle des Amts für Flugsicherung der BW in FFM (rgfawc). Diese hatte keinen direkten Anschluß an's BW-Netz sondern wir sendeten und empfingen über das reine Posttelex (3 Post-Telex-Anschlüsse, 2 davon mit Online-Elcrotel, 1 normal und offen). Die Elcrotel-Anschlüsse waren nicht im Telexteilnehmerverzeichnis veröffentlicht.
Unsere "Vermittlungsstelle" für offene FS
war beim BMVg in Bonn (Tlx-Nr. 886575), an die sendeten wir die FS im NATO-Format und empfingen auch von denen...
Während der Dauer von WINTEX/CIMEX bekamen wir einen temporären BW-Netz Anschluß mit riesigem Leitwegplan an der Wand. Da musste man sich dann von Vermittlung zu Vermittlung bis zur Endstelle "durchhangeln" z.B.:
und von dort weiter. Das hat irgendwie Spaß gemacht, weil man öfter (vor allem im Nachtdienst) ein paar Schwätzchen mit den palis halten konnte .....
Wegen der ACPs.... da hatte ich in den letzten Monaten schon mal recherchiert und bin m.E. auf folgende Veröffentlichungen gestoßen.....
.
ACP-127
Detaillierte Beschreibung des NATO Fernschreibformates:
ACP-117
NATO Routing Indicator Book
ACP 131
Verzeichnis der Q.. und Z.. Codes
.
.
ACP 134
Telefone Switchboard procedures (Telefone)
(kein PDF gefunden)
Für verschiedene Länder gab es oft die jeweilige Fassung, z.B. US/CA/UK/GE.
Einige kann man noch im Netz finden, leider nicht die ACP 117 (Routing Indicator für Ge), die hätte mich auch noch einmal sehr interessiert....
Hier eine ziemlich vollständige Liste der veröffentlichten ACP's...
https://en.wikipedia.org/wiki/Allied_Co ... blications
Ja und wie Du schreibst, die AIG's waren schon eine feine Sache, die haben die Übermittlung eines FS schon erheblich verkürzt.
Ich kann mich aber auch noch an meterlange FS erinnern, die keiner AIG zugeordnet werden konnten.... da standen dann im Adresskopf incl. /ZEN und /INFO so ca. 300 - 350 Adressaten oder so (pro Zeile 1 Adressat !!) und der ganze Text des FS bestand dann aus einer einzigen Zeile
(.... und das alles mit 50 Bd).
Ich hatte mir damals als Jungspund tatsächlich manchmal schon gedacht, dass sowas ja nicht sooooo effizient und effektiv ist, aber was solls, hätte ja sowieso nix machen können .....
Grüße
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
411898 bfsz d + T100 (Schmaltastatur )
411744 eddd d + T100 (Schmaltastatur )
4189939 eddz d + T100Z (75 Bd) (Schmaltastatur )
Alle erreichbar von 06.00 - 22.00 Uhr lokal
411744 eddd d + T100 (Schmaltastatur )
4189939 eddz d + T100Z (75 Bd) (Schmaltastatur )
Alle erreichbar von 06.00 - 22.00 Uhr lokal
-
- Rank 1
- Beiträge: 18
- Registriert: So 3. Sep 2023, 20:31
- Hauptanschluß:
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Hallo Franz,
Ja.. bei mir kommt auch so einiges „wieder“. Ich habe ja auch mittlerweile bald 35 Jahre überhaupt nichts mehr damit zu tun gehabt.. aber so langsam kommt es wie gesagt wieder. Schemazeilen, Vorangsstufen, Klassifizierungen.. ich glaube znr/zny war SZ 4 und 5 war die „de Line“ oder? Irgendwie war das so. Beim Weiterleiten eines Spruches war das (bei meinen Händen) so.. klassifizierung Suchen.. die 5 Buchstabenlochungen waren ja sehr deutlich.. Daumemballen druf ind am Ende des Daumens war de „de Line“ .. lochung 1-4 für D Und 1 für das E.. da dann in den Lololeser Einlegen und die SZ 1,2 und 3 beim Weiterleiten eingetippt. Komisch.. was man wieder si vor Augen hat. Das Lolo aufwickeln in diese Schleife von Daumen zum Zeigefinger kann ich auch noch. Schon verrückt.. aber doch schön das das wieder „parat“ ist. Da kommt bestimmt noch mehr.. Verkehrsabkürzungen schwirren durch den Kopf.. int qrb.. int qsl k.. hallo FA.. zaf mal bitte F.. irre.. die Lehrgänge waren auch der Hammer.. für uns ja im Lager Lechfeld..
Zwei Mal musste ich hin.. zum 1. Fernschreiber und dann zum Fernschreibmeister, damit ich Feldwebel werden durfte.. Eben habe ich doch tatsächlich gesucht und meine beiden Urkunden gefunden.. Dabei noch eine Diszi, weil ich mal bisschen Krypto versehentlich falsch vernichtet hatte. Leider ohne Nachweis, aber Gott sei dank mit Zeugen.. blöd das das Ding NATO und Cosmic Top war... öhömmm
ich bin grade wirklich in einer "Zeitblase"... Gespannt, was noch so wieder kommt..
Also bitte... wenn es Euch nicht langweilt und Bedarf besteht... fragt gerne.. Ich teile wirklich gerne, was mir noch einfällt..
Ich hatte auch irgendwo noch 1 oder 2 Bilder meiner Fernschreibstelle... aber die finde ich leider momentan nicht
und grade gesehen... den Meister mit "befriedigend"... naja... aber ich stehe dazu.. ich weiss auch wieder dass es an den Verkehrsabkürzungen lag.. da sollten wir an die 100 auswendig können... da hab ich dann einiges durcheinander geworfen... nun ja... Dinge geschehen
und noch mal Tante Edit...
Jaaa ACP 117... DIE war das NATO Routing Indikator book... ACP 134 A war dann nur Bw... oder vertüdel ich mich da jetzt völlig??
Ja.. bei mir kommt auch so einiges „wieder“. Ich habe ja auch mittlerweile bald 35 Jahre überhaupt nichts mehr damit zu tun gehabt.. aber so langsam kommt es wie gesagt wieder. Schemazeilen, Vorangsstufen, Klassifizierungen.. ich glaube znr/zny war SZ 4 und 5 war die „de Line“ oder? Irgendwie war das so. Beim Weiterleiten eines Spruches war das (bei meinen Händen) so.. klassifizierung Suchen.. die 5 Buchstabenlochungen waren ja sehr deutlich.. Daumemballen druf ind am Ende des Daumens war de „de Line“ .. lochung 1-4 für D Und 1 für das E.. da dann in den Lololeser Einlegen und die SZ 1,2 und 3 beim Weiterleiten eingetippt. Komisch.. was man wieder si vor Augen hat. Das Lolo aufwickeln in diese Schleife von Daumen zum Zeigefinger kann ich auch noch. Schon verrückt.. aber doch schön das das wieder „parat“ ist. Da kommt bestimmt noch mehr.. Verkehrsabkürzungen schwirren durch den Kopf.. int qrb.. int qsl k.. hallo FA.. zaf mal bitte F.. irre.. die Lehrgänge waren auch der Hammer.. für uns ja im Lager Lechfeld..
Zwei Mal musste ich hin.. zum 1. Fernschreiber und dann zum Fernschreibmeister, damit ich Feldwebel werden durfte.. Eben habe ich doch tatsächlich gesucht und meine beiden Urkunden gefunden.. Dabei noch eine Diszi, weil ich mal bisschen Krypto versehentlich falsch vernichtet hatte. Leider ohne Nachweis, aber Gott sei dank mit Zeugen.. blöd das das Ding NATO und Cosmic Top war... öhömmm
ich bin grade wirklich in einer "Zeitblase"... Gespannt, was noch so wieder kommt..
Also bitte... wenn es Euch nicht langweilt und Bedarf besteht... fragt gerne.. Ich teile wirklich gerne, was mir noch einfällt..
Ich hatte auch irgendwo noch 1 oder 2 Bilder meiner Fernschreibstelle... aber die finde ich leider momentan nicht
und grade gesehen... den Meister mit "befriedigend"... naja... aber ich stehe dazu.. ich weiss auch wieder dass es an den Verkehrsabkürzungen lag.. da sollten wir an die 100 auswendig können... da hab ich dann einiges durcheinander geworfen... nun ja... Dinge geschehen
und noch mal Tante Edit...
Jaaa ACP 117... DIE war das NATO Routing Indikator book... ACP 134 A war dann nur Bw... oder vertüdel ich mich da jetzt völlig??
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Rank 12
- Beiträge: 3279
- Registriert: Do 18. Mai 2017, 15:15
- Wohnort: Dreieich
- Hauptanschluß: 411898 bfsz d
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Hallo Thomas,
ich denke schon, dass das Leute hier im Forum interessiert, vermutlich ist auch Rolf aus Aachen, der in der gleichen "Sparte" vor ca. 40 Jahren gearbeitet hat daran interessiert.
Ich "zerpflücke" gerade mal das NATO Format (mit einem Bespiel) und lade das dann nach Fertigstellung hier mit Erklärungen hoch .... vielleicht kommt dann noch mehr Erinnerung zurück, wäre doch wirklich schön nach dieser langen Zeit
VG
ich denke schon, dass das Leute hier im Forum interessiert, vermutlich ist auch Rolf aus Aachen, der in der gleichen "Sparte" vor ca. 40 Jahren gearbeitet hat daran interessiert.
Ich "zerpflücke" gerade mal das NATO Format (mit einem Bespiel) und lade das dann nach Fertigstellung hier mit Erklärungen hoch .... vielleicht kommt dann noch mehr Erinnerung zurück, wäre doch wirklich schön nach dieser langen Zeit
VG
411898 bfsz d + T100 (Schmaltastatur )
411744 eddd d + T100 (Schmaltastatur )
4189939 eddz d + T100Z (75 Bd) (Schmaltastatur )
Alle erreichbar von 06.00 - 22.00 Uhr lokal
411744 eddd d + T100 (Schmaltastatur )
4189939 eddz d + T100Z (75 Bd) (Schmaltastatur )
Alle erreichbar von 06.00 - 22.00 Uhr lokal
-
- Rank 1
- Beiträge: 18
- Registriert: So 3. Sep 2023, 20:31
- Hauptanschluß:
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Immer gerne!.. Als "Meister" sollte das ja eigentlich noch abrufbar sein.. ich denke nach einer kleinen Einarbeitung würde ich das durchaus noch hinbekommen... Aber ich mag mich nicht so gerne weit aus dem Fenster lehnen....
-
- Rank 1
- Beiträge: 51
- Registriert: Di 10. Jan 2023, 19:58
- Wohnort: Potsdam
- Hauptanschluß: 331944 JOERG DD
Re: Fernschreiber bei der Bundeswehr
Meine lieben Fernschreibfreunde, das Problem mit dem mobilen Crypto hat die Nato / BW bis heute nicht gelöst. Das betrifft aber auch Mobile Führungsstellen. Es ist aber ein politisches Problem, die T-310/50 war ein super Chiffriersystem das bis heute Sicher war (noch nicht bestätigt).
Bei den NATO - Systeme wollte der Weltherscher (USA) immer mit lesen was chiffriert und übermittel wurde.
bei T-310/50 Chiffriersystem wurden von russischen Klassenbruder nur Unterstützung beim sicheren Chiffriersystem geleistet, keine kleine
Geheimtür eingebaut. Ohne Langszeit und Wochenschlüssel war kein Eindringen in das System T-310/50 möglich, mit der F-1300 waren ohne
Probleme 100 Baud möglich, selbst getest... ich war ein Chiffreur mit Leidenschaft.
ich dürfte mich nach der Wende bis 1996 auch noch in der BW dienen. Meine letzte Übung war der schwarze Adler "google" mal.
zur Zeit restauriere ich M-125-3MR Chiffiersysteme...
bin dann erst einmal im Urlaub zum fliegen...
Nachsatz: wir sollten nach fast 40zig Jahren, nicht mehr an kalten Krieg zurück kehren.
Bei den NATO - Systeme wollte der Weltherscher (USA) immer mit lesen was chiffriert und übermittel wurde.
bei T-310/50 Chiffriersystem wurden von russischen Klassenbruder nur Unterstützung beim sicheren Chiffriersystem geleistet, keine kleine
Geheimtür eingebaut. Ohne Langszeit und Wochenschlüssel war kein Eindringen in das System T-310/50 möglich, mit der F-1300 waren ohne
Probleme 100 Baud möglich, selbst getest... ich war ein Chiffreur mit Leidenschaft.
ich dürfte mich nach der Wende bis 1996 auch noch in der BW dienen. Meine letzte Übung war der schwarze Adler "google" mal.
zur Zeit restauriere ich M-125-3MR Chiffiersysteme...
bin dann erst einmal im Urlaub zum fliegen...
Nachsatz: wir sollten nach fast 40zig Jahren, nicht mehr an kalten Krieg zurück kehren.
331944 joerg dd
F-1300 online von 08:00 - 12:00 und 15:00 - 23:00 Uhr täglich
F-1300 online von 08:00 - 12:00 und 15:00 - 23:00 Uhr täglich