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Marco (mks) / 483752 / Fernschreibstelle Stromberg

Verfasst: Sa 2. Dez 2023, 22:33
von MKS
Hallo zusammen,

gerne lese ich Berichte über andere Fernschreibstellen, schaue mir Bilder der Maschinen und deren Umfeld an. Es interessiert mich sehr, wo Fernschreiben, die hier eintreffen, ihren Ursprung haben. Nachdem ich etwa ein knappes Jahr bei I-Telex mitspiele, ist es nun an der Zeit, dass auch ich hier die Fernschreibstelle Stromberg einfach mal vorstelle. ;)

Eigentlich dachte ich, dass in der dunkleren Jahreszeit wieder mehr Zeit für die Hobbys ist, aber beruflich bin ich derzeit sehr eingespannt – dennoch muss man sich einfach mal Zeit nehmen. Nun kommen ein paar Zeilen und Bilder von den bzw. über die hiesigen Örtlichkeiten. ^^
Hoffentlich ist es nicht zu langweilig, denn besondere Maschinen stehen hier nun wirklich nicht. Trotzdem habe ich seit dem Anschluss an I-Telex nach wie vor Freude daran.

Alle Maschinen, die Einzug in die FsSt Stromberg hielten, waren zunächst defekt. :/ Dank der umsichtigen und fachkundigen Hilfe aus dem Forum konnte ich erfolgreich reparieren – dafür nochmals vielen Dank für eure tolle Unterstützung! :danke:

Damals, Februar 2022, wollte ich ursprünglich nur einen T68d haben, der als Dekoration bzw. Beiwerk in der Telefonsammlung dienen sollte. Fasziniert von der Mechanik reifte dann der Gedanke, die Maschine in Betrieb zu nehmen. Dadurch wurde ich auf das I-Telexnetz aufmerksam und kam schnell zur Erkenntnis, dass man zur komfortablen Kommunikation doch eher einen Blattschreiber haben sollte. Mit einem T100S war dieser dann bald gefunden und es ging an den Start.

Die Einrichtung des Anschlusses und ein paar Worte zu mir findet man bereits hier:
https://www.telexforum.de/viewtopic.php?t=4024

Mit dem Einzug weiterer Maschinen musste die I-Telexhardware erweitert werden. Da die Busplatine TxP2 zusätzlich zur Backplane 4Tr nicht mehr in das kleine Reicheltgehäuse passt, wurde diese abgesägt, wodurch ein Steckplatz wegfällt.
Dazu habe ich nach dem Anzeichnen mit einer Dekupiersäge von der Platine einfach einen Teil abgetrennt.
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Erw (2).JPG
Die Schnittkanten wurden dann glatt geschliffen und die verkleinerte Platine anschließend bestückt. Zum nachträglichen Einbau musste ich das Reicheltgehäuse zusätzlich seitlich öffnen, denn von hinten habe ich die Platine irgendwie nicht hineinbekommen. Beim Abziehen des blauen Seitenteils aus Kunststoff muss man sehr vorsichtig sein. Mir ist dabei leider eine Rastnase und Leiste aus Kunststoff abgebrochen :whack: . Naja, das Teil hält auch so.
Erw (3).JPG
Wenn die letzten beiden freien Steckplätze auch noch belegt werden sollen, müssen in die Gehäuserückseite zusätzlich 4 Paar Steckbuchsen eingebaut werden. Die habe ich aber erst mal weggelassen, da ich sie (vorerst) nicht benötige.
Erw (4).JPG
Die I-Telexhardware befindet sich im Keller in einem Netzwerkschrank, der gewöhnlich abgeschlossen ist. Dadurch ist sichergestellt, dass unkundige Personen nicht in das Reicheltgehäuse greifen können. Ich möchte gerne noch die Front mit passenden Platten schließen, aber momentan sind diese bei Jan teils ausgegangen. Ich warte, bis es wieder eine Fertigung geben wird… :coffee:
Erw (5).jpg

Marco (mks) / 483752 / Fernschreibstelle Stromberg

Verfasst: Sa 2. Dez 2023, 22:35
von MKS
Einige Cat5-Leitungen der Hausverkabelung hatte ich für Telexanschlüsse zweckentfremdet, um die Maschinen in verschiedene Räume stellen zu können. Das war aber dann doch nicht so wirklich gut, bspw. blockierte der T100S im Gästezimmer den kompletten Tisch und musste zudem abgestellt werden, sobald Besucher zu Gast waren.
Daher hatte ich mich dann doch anders entschieden, möglichst alle Maschinen in einem eigenen Raum unterzubringen – nur wo? Im Dachgeschoss war schließlich ein passendes Zimmer gefunden, das eigentlich nur zum Bügeln genutzt wurde und in dem nur ein paar Möbel von früher aus meiner Studentenbude standen. Der ganze Kram kam dann raus, aber es musste ein passender und vor allem stabiler Tisch her, auf dem die schweren Maschinen ihren Platz finden.
Bei Kleinanzeigen wurde ich dann fündig und konnte für wenig Geld einen Eckschreibtisch mit Rollcontainer in der Nähe abholen.
Tisch (1).jpg
Trotz massiver Bauweise war der Tisch ziemlich abgerockt, sodass ich diesen erst komplett abschleifen und anschließend mit zwei Schichten Hartwachsöl behandeln musste. Durch die Trockenphasen hat sich das ziemlich lange hingezogen.
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Marco (mks) / 483752 / Fernschreibstelle Stromberg

Verfasst: Sa 2. Dez 2023, 22:38
von MKS
Um die Telexanschlüsse aus dem Keller über die Cat5-Leitung nach oben zu bringen, habe ich einen Adapter gebaut, der auf den folgenden Bildern zu sehen ist. Diese Konstruktion ist jedoch sehr unpraktisch. Die Telegraphieleitungen der Maschinen sind recht kurz und lassen sich nicht alle zentral an der Holzplatte mit den ADo8 zusammenführen. Besser wären einzelne Holzplatten mit nur einer ADo8, die sich näher an der jeweiligen Maschine positionieren lassen. Das werde ich noch umändern.
Adap (1).JPG
Adap (2).JPG
Adap (3).JPG
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Adap (6).JPG

Marco (mks) / 483752 / Fernschreibstelle Stromberg

Verfasst: Sa 2. Dez 2023, 22:42
von MKS
Und so sieht der Raum mit Schreibtisch und dem Standgehäuse aus:
Ger (1).JPG
Ger (6).JPG
In einem anderen Raum steht noch der T68d bei den alten Telefonen:
Ger (7).jpg

Marco (mks) / 483752 / Fernschreibstelle Stromberg

Verfasst: Sa 2. Dez 2023, 22:46
von MKS
Die meisten Maschinen und deren Reparatur bzw. Herrichtung sind im Forum zu finden:

T68d Einstreifenausführung von 1954 (422661 mks d)
https://www.telexforum.de/viewtopic.php?t=4033
Rn T68 - 4322 (66).JPG

T100S von 1971 (483752 hog d)
https://www.telexforum.de/viewtopic.php?t=4086
Ger (5).JPG

T1000 von 1979 (484837 loma d)
https://www.telexforum.de/viewtopic.php?t=4247
Ger (3).JPG

Lo15 B von 1961 (453379 akub d)
https://www.telexforum.de/viewtopic.php?t=4403
Ger (6).JPG

T68d Zweistreifenausführung von 1954 (ohne KG)
Vorstellung und Reparatur folgen noch…
Ger (4).JPG

Marco (mks) / 483752 / Fernschreibstelle Stromberg

Verfasst: Sa 2. Dez 2023, 22:57
von MKS
Und so sieht es unter dem Tisch aus:
Eine Zeitschaltuhr steuert den energiehungrigen T1000, der nur von 18 bis 21 Uhr aktiv ist. Die übrigen Maschinen hängen an der anderen Zeitschaltuhr und sind von 9 bis 22 Uhr in Betrieb. Vor alle Fernschreiber ist jeweils ein Sicherungszwischenstecker (1A) geschaltet - man weiß ja nie...
Die Steckdosenleiste des Herstellers Heinrich Popp (Flohmarkt, 2 EUR) ist ziemlich praktisch, da sich darin die Sicherungszwischenstecker mit genügend Platz nebeneinander stecken lassen.
Pfuschig ist das provisorische 'Verlängerungskabel' (Telegraphieleitung) :crack: zum Lo15 B, das in einer ADo8 steckt. Das kommt noch weg...
Ger (2).JPG

Und welche Maschine ist mein Favorit? Klarer Fall, der T100S! Das Schreiben darauf mag ich besonders ^^ . Dann folgt der Lo15 B und an dritter Stelle der T1000. Obwohl der T68d mir optisch am besten gefällt, schreibe ich mit dieser Maschine nicht ganz so gerne.

Nun konntet ihr in den Dienstraum der FsSt Stromberg Einblick nehmen – ich hoffe, es gefällt. Abschließend ein aktuelles Foto – auch hier bei uns liegt noch Schnee.
IMG_8037.JPG

Marco (mks) / 483752 / Fernschreibstelle Stromberg

Verfasst: Mi 6. Dez 2023, 19:24
von jan02
Das ist wirklich ein vorbildlicher Aufbau. Alles ist ordentlich und sauber gemacht. Das ist bei mir nicht immer so fachmännisch. Selbst die eigentlich nicht ganz korrekte Umnutzung der Ethernetleitungen wirkt durch die gebauten Adapter professionell. Wenn ich da an meine Wago-Klemmen denke :llach: .
Mit den kleinen Schildern an den Maschinen und den Telefonen in den Vitrinen sieht es aus wie ein kleines Museum. Schöner Bericht :thumbup: .

Ich erinnere mich, dass es bei der Erweiterung bei mir (Ich habe das ja genau so gemacht wie du, also auch mit einem abgesägtem 4er Backplane) auch Probleme gab, die Platine ins Gehäuse zu bekommen. Ich musste mein ich auch die Seitenblende abnehmen und dann eine von den Querstreben lösen oder so.