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Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: Sa 4. Feb 2023, 16:24
von MKS
Als kleine Ergänzung ein Bild der verkabelten Rückwand für das Reicheltgehäuse. Die Schutzerdung ist aber ungenügend, da der PE nur Verbindung zur Rückwand und dem Stützpunkt auf der Leiterplatte hat. Ob die Erdung sich über die Schraubverbindungen und eloxierten Aluplatten auf alle Gehäuseteile überträgt, habe ich nicht mehr nachgemessen. Mir genügt das erst mal so. Die Frontplattenstreifen werde ich irgendwann später komplettieren, das hat jetzt keine Eile.

Gestern hatte ich die fliegenden Kabelverbindungen und Stolperfallen im Haus beseitigt, indem die bereits bauseits vorhandenen Cat.7-Kabel, Dosen und das Patchpanel zur Übertragung der Fernschreibersignale genutzt werden.
Dazu habe ich das i-Telex samt Reichelt-Gehäuse in den Netzwerkschrank im Haustechnikraum/Keller eingesperrt und dort über gebastelte, gegen jede Norm verstoßene Adapterbrücken mit dem Patchpanel verbunden (Bananen- auf RJ45-Stecker).
In den Zimmern, wo die beiden Maschinen stehen, habe ich dann für die Netzwerkdose eine Adapterbrücke RJ45 auf ADO-8 bzw. RJ45 auf Walzendose zurechtgeschustert.
Die Signalübertragung funktioniert problemlos. Endlich sind die bisher ‚toten’ Netzwerkleitungen zu etwas brauchbar. Ob die Cat.7-Kabel für 80 V Spannung überhaupt zugelassen sind? Egal…
Theoretisch ließen sich über das 8polige Cat.7-Kabel dann 4 Fernschreiber in einem Zimmer betreiben, wenn man entsprechende Adapterkabel mit RJ45-Steckern einfach selbst hergestellt.

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: Sa 4. Feb 2023, 17:25
von detlef
Das sieht super ordentlich aus. Der geknüpfte Kabelbaum ist genial. Kannst du nicht mal ein Erklärvideo auf Youtube stellen, wie man das macht? :hehe:

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: Sa 4. Feb 2023, 19:01
von MKS
Danke, aber im Gegensatz zu mir haben die alten Fernmeldefabriken die Bindung von Kabelbäumen wirklich akurat hinbekommen. Normalerweise nimmt man gewachstes Abbindegarn, bei mir ist es nur einfacher Zwirn. Während eines Schülerpraktikums musste ich das mal in einer Firma probieren und hatte mich daran erinnert.
Wenn man als Suchbegriff "Kabel binden" bei Google eingibt, werden viele bebilderte Anleitungen mit zig Knotentechniken gefunden - besser als jedes Erklärvideo. :hehe:

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: Sa 4. Feb 2023, 23:43
von jan02
Sehr schön, die Löcher sind dir besser gelungen als mir... Ein stumpfer Bohrer ist bei mir ein wenig abgewandert...(Wenn man nicht so oft Metall bohrt kommt man nicht sofort darauf, dass der Bohrer stumpf ist, bis ich einen anderen genommen habe ;) ) Nicht so schön, aber kein Weltuntergang. Vorstellung folgt noch.
Sehr ordentlich mit den gebundenen Kabeln.

Ich persönlich würde über die Kabelschuhe der 230V-Leitungen noch Schrumpfschlauch schrumpfen. Geht natürlich auch so. Die Erdung habe ich bei mir so umgesetzt, dass ich an den Schraubverbindungen Kabelösen mit eingeschraubt habe. Ich meine ich habe die Erdung an der Rückwand, an einer Frontplatte mit 230V-Schalter und links und rechts am Gehäuse vorgenommen.

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: So 5. Feb 2023, 09:47
von detlef
Meine erste i-Telex-Rückwand war gleichzeitig mein erster Versuch überhaupt, mehrere Löcher halbwegs ordenlich in eine Metallplatte zu bohren. Die Rückwand war aus Stahlblech, da hatte ich doch etwas mehr Respekt als bei Alu. Deswegen bin ich besonders vorsichtlich vorgegangen, habe alles genau ausgemessen, mir eine Papierschablone gemacht und alle Löcher mit einem kleinen Bohrer vorgebohrt. Und ich habe mir vorher einen Satz neuer scharfer Bohrer gekauft. Das hat dann super funktioniert.

Das Problem ist, dass ich nur vier Anschlüsse vorgesehen hatte. Jetzt muss ich alles wieder zerlegen und noch weitere Löcher bohren.

Zweites Problem: Die billigen Chinabuchsen, die ich verwendet habe, taugen nichts. Für Technikum29 hatte ich zum Glück die teuren Hirschmann Polklemmen verwendet. Ich wollte unbedingt Bananenbuchsen mit Schraubanschluss und Querloch zum einfachen Klemmen der Anschlussleitungen. Da gibt es nicht viel Auswahl.

Zum Glück habe ich dann einen ebay-Händler gefunden, der die Hirschmannbuchsen für 1 Euro das Stück verkauft hat.


Erster Aufbau mit Hirschmann-Polklemmen und leider nur 4 FS-Anschlüssen. Da müssen jetzt noch 2 dazu. Die Kratzer stammen nicht von mir, das ist ein gebrauchtes Gehäuse. Der Ausbruch für die Stecker/Schalterkombination war auch schon drinn. Ausbrüche in Stahlblech würden mich völlig überfordern.
i-Telex Buchsen_min.jpg

Mein zweiter Aufbau mit billigen China-Buchsen. Die müssen ausgetauscht werden. Das die Stecker nicht ganz so ordentlich ausgerichtet sind, liegt daran, dass die Stecker etwas kleiner sind als die Bohrungen.
itelex_Rueckseite2_min.jpg

Meine Verkabelung ist leider auch nicht so schön.
itelex_Verkabelung_min.jpg

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: So 5. Feb 2023, 14:00
von MKS
Vorbildliche Schutzerdung bei euch, Detlef und Jan-Frederik! Mir gefällt der Aufbau. Wie die Leitungen im Gehäuse liegen, ist für Betrieb und Funktion in diesem Fall eigentlich egal. Polklemmen von Hirschmann sind natürlich Königsklasse, da können meine Chinabuchsen nicht mithalten. Hatte leider nur noch diese im Sortimentskasten und wollte vorankommen. Solange die keine Funktionsstörungen verursachen, lasse ich sie einfach drin.
Die Löcher für die Buchsen hatte ich mit der Standbohrmaschine und einem Stufenkegelbohrer gemacht. So kann man Platte bw. Boher ganz gut fixieren. Jan-Frederik, meine Platte hat auch wie deine einen 'Schmiss' bekommen. Durch eine Unachtsamkeit wurde sie gegen den laufenden Bohrer gestoßen (Foto). So ganz gleichmäßig sind die Löcher auch nicht, wie das auf den ersten Blick aussieht. Diese Metallarbeiten sind einfach nicht so mein Ding. :schwitz:
Für den Netzschalter hatte ich zu viel Material abgefeilt, sodass dieser locker saß und mit etwas Heißkleber fixiert werden musste.
Wenn ich das Gehäuse wieder öffne, kommt dann noch Schrumpfschlauch über die Kabelschuhe, danke für den Tipp. :thumbup:

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: So 5. Feb 2023, 14:21
von detlef
MKS hat geschrieben: So 5. Feb 2023, 14:00 Vorbildliche Schutzerdung bei euch, Detlef und Jan-Frederik! Mir gefällt der Aufbau.
Die Erdung war bei diesem einen Gehäuse schon so vorhanden. Bei den anderen ist sie nicht ganz so vorbildlich. ;)

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: So 5. Feb 2023, 15:18
von FredSonnenrein
Moin zusammen,

Metallteile "erden" (besser: mit dem Schutzleiter verbinden) kann man, muss man aber nicht, wenn die Isolierabstände für verstärkte Isolation eingehalten werden. Bei der i-Telex-Trafoplatine ist letzteres der Fall, daher führt der Erdungsanschluss dort ins "Nichts".

Bei im Gehäuse verlegter Litze muss natürlich auch doppelt isoliert werden oder eben doch geerdet...

Viele Grüße,

Fred

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: So 5. Feb 2023, 15:20
von detlef
Was bedeutet "doppelt isoliert"?

Re: Grüße aus Rheinland-Pfalz

Verfasst: Mo 6. Feb 2023, 10:15
von FredSonnenrein
detlef hat geschrieben: So 5. Feb 2023, 15:20 Was bedeutet "doppelt isoliert"?
Beispielsweise einen Silikon-Isolierschlauch über die vorhandene Aderisolierung ziehen.

Bei „käuflichen“ Netzanschlussleitungen ist die Aderisolierung die erste und die „Hülle“ die zweite.

Daher darfst du diese Leitung auf ein Metallgitter legen ohne das Metallgitter erden zu müssen. Oder in ein metallenes Gehäuse einführen.

Viele Grüße

Fred