Grüße aus der Berliner Wuhlheide - Michael von der Parkeisenbahn

Hier kann jeder eine kurze Vorstellung über sich verfassen ...
Antworten
Benutzeravatar

Topic author
MichaelSchmidt
Rank 1
Rank 1
Beiträge: 11
Registriert: Di 18. Jul 2023, 19:19
Wohnort: Berlin
Hauptanschluß: 112564-252 dd
Kontaktdaten:

Grüße aus der Berliner Wuhlheide - Michael von der Parkeisenbahn

#1

Beitrag: # 42530Beitrag MichaelSchmidt »

-nw-

+112564-252 PE BLN DD 204 OWZ 28 01 24 2034 = (17)

der fernschreiber ist ein schreiber, der in die ferne schreibt. und wenn er nicht in die ferne schreiben wuerde, dann waere er ja auch kein fernschreiber...


Hallo aus der Berliner Wuhlheide in die Runde der Fernschreiber!

Ich verfolge das Thema i-Telex schon seit einigen Jahren, bisher eher passiv.
Nachdem das Thema Fernschreiber auch bei mir wieder in den Vordergrund gerückt ist, möchte ich mich hier auch einmal kurz vorstellen.

Mein Name ist Michael, ich habe bei der damaligen Deutschen Reichsbahn Nachrichtentechnik in den der Eisenbahn typischen Ausprägungen gelernt. Dazu zählen Vermittlungstechnik (Basa, EB5, MSN70), Wechselsprechtechnik/Beschallung, Uhrenanlagen, Kabel/Leitungstechnik, Endstellen usw.
Auch Fernschreibtechnik - bei der Bahn analog zur Basa (Bahn-Selbst-Anschlußanlage) als Bafesa (Bahn-Fernschreib-Selbstanschluß-Anlage) bezeichnet, war im Rahmen eines Lehrganges an der Fernschreibmaschine Bestandteil meiner Berufsausbildung.
Nach der Lehre musste ich zur Armee zur NVA - und dort ging es eher zufällig nun richtig an die Tasten! Ich wurde Nachrichtensoldat in Strausberg bei Berlin in der Hauptnachrichtenzentrale der NVA. Dort wurde ich als Fernschreiber ausgebildet und musste innerhalb eines guten viertel Jahres das 10-Finger-Blindschreiben auf dem mechanischen Fernschreiber mit bis zu 180 Anschlägen pro Minute erlernen.
Damals fand ich das furchtbar, heute ist es das vielleicht einzig Nützliche, was ich aus meinem Dienst in der NVA mitgenommen hatte...

Im Fernschreib-Betriebsdienst hatte ich dann zwischen Herbst 1988 und Sommer 1990 mit einigen Rudeln von Fernschreibern der Typen T51 und F1300 zu tun, dazu eine Fernschreib-Schnurvermittlung polnischer Bauart und nach ca. 1 Jahr Praxis kam dann noch eine Zusatzschulung für das Fernschreiben in 2 Sprachen (Deutsch/Russisch (Kyrillisch)) hinzu.
Wir hatten sowohl drahtgebundene Wählverbindungen, Standleitungen (drahtgebunden) als auch Funkkanäle, auf denen wir zum Teil duplex (Funk) Fernschreibbetriebsdienst abgewickelt haben.

Nach dem Dienst in der NVA, in den auch der Fall der Mauer und der große poitische Umbruch 1989/90 fielen, arbeitete ich von 1990 bis 1992 für 2 Jahre als Fernmeldetechniker bei der ehemaligen Berliner Pioniereisenbahn, seit 1990 als Parkeisenbahn Berlin unterwegs.
Hier lernte ich bereits seit 1980 als Hobby das 1x1 des Eisenbahners und war fortan für die Instandhaltung der Nachrichtentechnik in der Wuhlheide verantwortlich.
Teil der Fernmeldeanlagen war unter vielen anderen auch eine Fernschreibmaschine (Standgerät) im Bafesa-Netz der Deutschen Reichsbahn im Büro des Leiters der PE. Die Berliner Pionier-/Parkeisenbahn war Nachwuchsquelle der Eisenbahn und mit dieser Funktion um Rücken sorgte der Leiter dafür, daß die technischen Einrichtungen in der Wuhlheide immer ein bisschen größer und moderner ausfielen, als man es gemeinhin für eine 600mm-Schmalspurbahn hätte für nötig halten müssen. :wat:

Diese Fernschreibmaschine wurde in meiner hauptamtlichen Zeit von den Kollegen der Reichsbahn-Bafesa eines Tages abgeholt, als man sich anschickte, das in die Jahre gekommene Bafesa-Netz einzustellen und abzubauen. :angry:
Damals ließ ich mir das leider noch ohne Widerrede :nono: gefallen, mein Sinn für Historie und deren Erhaltung war noch in Entwicklung begriffen.

Übrig geblieben ist aber bis heute die Anschlußdose im ehemaligen Bahnhof „Betriebsbahnhof“, dem damaligen Sitz der Betriebsleitung der PE.
Die Beschriftung mit der Rufnummer und Kennung 11 252 IWSFP DR hatte ich selbst irgendwann zwischen 1990 und 1991 dort angebracht.
Es gibt auch einen Eintrag im betriebsinternen Bafesa-Verzeichnis von Berlin von 1992, wo die Parkeisenbahn mit der Bafesa-Nr. 11 252 verzeichnet ist.

Mein jetziger Fernschreiber, ein T51/12-D1 (Tischausführung mit Holzgehäuse) von 1979, kam später als Spende in meine Sammlung. Er stand lange in einem Lager hinterstellt. Die Idee, diesen in meiner heute immer noch ehrenamtlich betriebenen Fernmeldewerkstatt in der Wuhlheide betriebsfähig einzurichten, schlummert schon lange bei mir. Durch die Zusammenarbeit mit den Kollegen der alten Telefonzentrale im FEZ-Palast, wenige 100 Meter von meinem Bahnhof entfernt, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, diesen Plan zu verwirklichen.

Die Maschine steht inzwischen in meiner Werkstatt warm und trocken, die Substanz ist pflegebedrüftig aber es ist (fast) alles dran und in brauchbarem Zustand.

In einiger Zeit wird also ein Fernschreibanschluß, der in direkter Nachfolge eines ehemaligen Bafesa-Anschlusses der Deutschen Reichsbahn wieder aufleben soll, das i-Telex-Netz bereichern.

Ich freue mich auf interessanten Nachrichtenaustausch und gute Verbindungen!

Viele Grüße aus Berlin!

Michael

-1444 = (17)

qll 204 28 2040 = (08)

+255-3900-28

dk ek sk aws +++

Einige Berichte aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit findet der interessierte Leser unter:

www.kabeltierchen.de

und aktuelles von unserer Parkeisenbahn (u.a. auch den Fahrplan) unter

www.parkeisenbahn.de
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor MichaelSchmidt für den Beitrag (Insgesamt 12):
DF3OEtastoMKSReinholdKochStrowgerwaehlerjrschwarzerSASroliwWolfgangHSO36TlxPosternosterFranz
Michael Schmidt

AG Fernmeldetechnik bei der
Berliner Parkeisenbahn gGmbH


www.parkeisenbahn.de
www.kabeltierchen.de
Antworten

Zurück zu „Benutzer-Vorstellungen“