Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck


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kurtileonkurti
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Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#1

Beitrag: # 2433Beitrag kurtileonkurti »

Liebes Forum,

ich hab hier gerade einen T100 (den reinen Empfänger), bei welchem beim Empfang jedes einzelnen Zeichens die Motordrehzahl jeweils hörbar einsackt, (und kurz darauf nochmal ein leerer Extraschritt ausgelöst wird).

Ich habe das ganze auch mal spaßeshalber händisch angetrieben (den Magnet-Input entsprechend betätigt, damit auch ein Zeichen gedruckt wird) und kann im Vergleich zum "Leerlauf" eigentlich keine besonders starke Mehrbelastung der Motorwelle erkennen. Ich hab auch alles geölt und es läuft gefühlt eigentlich reibungsarm.

Hat jemand eine Idee, warum der Motor vielleicht nicht die volle Leistung bringen könnte? Der Drehzahlregler funktioniert (denn ich konnte die Drehzahl damit justieren). Oder sonst eine Idee, was ich checken kann?

Vielen Dank für Hinweise!
Kilian
+++
66121 kilian d

Martin

Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#2

Beitrag: # 2434Beitrag Martin »

Hallo Kilian,
Schaltbild gibt es als Download im Servicebereich.
Wie hoch ist der Spannungsfall am Kondensator C6?

Gruß
Martin

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kurtileonkurti
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Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#3

Beitrag: # 2440Beitrag kurtileonkurti »

Hey Martin,

wg. Schaltplan, ist diese Anleitung hier gemeint? -> https://www.telexforum.de/viewtopic.php?f=27&t=152 (Schaltplan Seite 137 im PDF, bzw. 135 auf der eingescannten Seite)

Ich kann das nicht einfach so eingebaut messen, der C6 hat eine vergossene Anschlusskappe, ich muss mir also erst unterhalb des Fernschreibers ein Kabel reinlöten um das im laufenden Betrieb messen zu können. Was kann man denn über den Spannungsabfall an C6 schließen?

Ich hab heute aber mal dieses Motorgehäuse auseinandergenommen und die Werte von den Kondensatoren und Widerständen gecheckt. Alles in Ordnung. Motor dreht sich eigentlich auch leicht, und der Fernschreiber dreht sich (ohne Motor) auch frei.

Viele Grüße,
Kilian
+++
66121 kilian d

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kurtileonkurti
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Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#4

Beitrag: # 2441Beitrag kurtileonkurti »

Hey Martin,

also, Messergebnis ist: Im Leerlauf am Kondensator sind es so um die 100-110 Volt AC. Beim Abdrucken eines Zeichens geht es bis auf 5 Volt runter, super kurz allerdings, daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob es 5 Volt oder sogar Null Volt sind (Digitalmultimeter... updatet nicht so super schnell).

Was ja aber schon echt merkwürdig ist, dass die Spannung an der Stelle sinkt.... wenn ich so darüber nachdenke. Wenn der Motor stärker belastet wird, müsste er doch einen höheren Strom ziehen, demnach müsste die AC Spannung an einem Kondensator, der mit dem Motor in Serie ist, eher maximal sein (weil er durch den höheren Strom maximal auf- und entladen wird)... Oder mache ich einen Denkfehler?

Wo ich das schreibe, habe ich gerade auch noch eine ganz andere Idee... Vielleicht stimmt ja was mit dem Zeitschalter nicht, und der unterbricht den Motorstromkreis im Takt des eingenenden Signals..? Das checke ich gleich mal...

Viele Grüße,
Kilian
+++
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kurtileonkurti
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Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#5

Beitrag: # 2442Beitrag kurtileonkurti »

Okay, nein, der Zeitschalter macht nichts... :/
+++
66121 kilian d

Martin

Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#6

Beitrag: # 2443Beitrag Martin »

kurtileonkurti hat geschrieben:Hey Martin,

also, Messergebnis ist: Im Leerlauf am Kondensator sind es so um die 100-110 Volt AC. Beim Abdrucken eines Zeichens geht es bis auf 5 Volt runter, super kurz allerdings, daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob es 5 Volt oder sogar Null Volt sind (Digitalmultimeter... updatet nicht so super schnell).


Viele Grüße,
Kilian
Dann mess doch mal die Spannung am Motor. Da es ein Universalmotor ist müsste die bei steigender Belastung größer werden. Ob das allerdings ein Digitalmultimeter schafft - wir haben ja pulsweitenmodulation durch den Fliehkraftregler wage ich zu bezweifeln.
Daher würde ich mal eine Glühlampe zum Motor parallel schalten - da kannst du gleich eine Mehrbelastung mit simulieren, das müsste ja dann der Fliehkraftregler ausgleichen.
Ich tippe darauf das der Kondensator hin ist und unter Belastung der Strom daher kleiner wird.

Das ist nur nicht so banal zu messen.

Gruß
Martin

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Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#7

Beitrag: # 2460Beitrag kurtileonkurti »

Hey Martin,


aalso, es hat sich nun doch ergeben, dass der Fehler komplett bei mir lag :whack:

Ich hatte noch ein bisschen herumgemessen und meine Theorie weiterverfolgt, dass der Motor kurzfristig einfach keinen Strom bekommt beim Zeichenempfang (wie beschrieben, die Spannung am Kondensator wurde kurzfristig fast Null). Nachdem das gleiche Bild am 6 Volt-AC-Lampentrafo-Ausgang (also: Unterbrechung im "Takt" eingehender Zeichen) auftrat, hatte ich schon befürchtet, dass die Netz-Verkabelung des Gerätes vielleicht irgendwie krass verbastelt sein könnte, und den Fernschreiber von der Grundplatte abgebaut um das zu checken. Es war aber alles in Ordnung.

Resultat: Es lag an meiner eigenen, "schlauen" Mini-Fernschaltgerät-Schaltung, die ich ins Gerät einzubauen plane. Hintergrund ist, dass ich den Fernschreib-Empfänger mittelfristig TW39 kompatibel machen will. Ich hab damit begonnen, dass er über die TW39-Umpolung ein- und ausgeschaltet werden kann, und hatte diese Schaltung mit Dioden und Relais realisiert. Theoretisch sah das alles auch super und idiotensicher aus, und Ein- und Ausschalten funktionierte ja prinzipiell auch, weswegen ich nicht daran dachte, dass an meiner Schaltung was nicht stimmen könnte.

Was ich nicht bedacht hatte ist, dass die Selbstinduktion des Empfangsmagneten ausreichen könnte, um das Abschaltrelais (meiner Schaltung) zu triggern. Dem war aber so. Demnach wurde dem Fernschreiber einfach immer kurz der Saft abgedreht, wenn ein Zeichen reinkam.

Ich hab die Schaltung nun so ergänzt, dass das Abschaltrelais einen längeren Abschaltimpuls zum Auslösen braucht und gleichzeitig diesen Schaltungsteil mit einem Optokoppler vom "Signalweg" getrennt, damit dieser nicht beeinflusst wird (ich hatte es erst "passiv" versucht, das hat aber nicht funktioniert ohne das Signal zu beeinträchtigen). Jetzt funktioniert alles.

Immerhin weiß ich jetzt, wie man den Motorblock zerlegt und verschiedene Teile abbaut und so weiter etc. ;-)

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe! :-)


Viele Grüße,
Kilian
+++
66121 kilian d

Helge

Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#8

Beitrag: # 2461Beitrag Helge »

Hallo Kilian,

einfach FSG. An sowas habe ich auch gebastelt. Hat deins Ähnlichkeit mit dem einfachen (bist. Relais,
Lastrelais, ein paar Dioden) von Fred?
Das hat bei mir funktioniert, aber ich habe auch einen elektronischen Standleitungsschreiber verwendet, also
keine Rückspannung bei Abschaltung.

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kurtileonkurti
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Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#9

Beitrag: # 2463Beitrag kurtileonkurti »

Hi Helge,
Helge hat geschrieben:Hat deins Ähnlichkeit mit dem einfachen (bist. Relais, Lastrelais, ein paar Dioden) von Fred?
Lustigerweise im Grundprinzip ja, obwohl ich Freds Schaltung erst nicht hatte. Ich nutze jedoch keine bistabilen Relais, weil ich erstmal mit dem auskommen wollte, was ich sowieso da hatte.

Viele Grüße,
Kilian
+++
66121 kilian d

Helge

Re: Siemens T100 : Motor hält Drehzahl nicht unter "Last" = Buchstabenabdruck

#10

Beitrag: # 2465Beitrag Helge »

Hi Kilian,

danke. Meine Schaltung war auch sehr ähnlich :-) schön, dass TW39 in der I-Telex-Variante so relativ einfach ist.

Viel Erfolg noch

Helge
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