Der erste große eigene Bildband auf Kickstarter

[schlicksbier]

Ich bin hier ein etwas seltener Gast geworden, da ich u.a. in den ganzen Vorbereitungen für mein erstes Kickstarter-Abenteuer steckte. Aber nun ist es endlich online in der Hoffnung, meine seit ca. 10 Jahren andauernde "Broken Body" Serie mit einem fast 400seitigen Bildband abzuschließen ...

Wer mal reinschauen will:

[schlicksbier]

Übrigens war die Kickstarter-Kampagne erfolgreich :-).

Wer in den Bildband reinschauen und/oder ihn haben möchte, wir hier fündig: https://www.schlicksbier.com/produkt/br ... -bildband/

[FredSonnenrein]

Sehr interessant...
Lebst du davon?
Womit fotografierst du?

[schlicksbier]

Lebst du davon?

Ja, von verschiedenen fotografischen Bereichen. Fotoaufträge, Verkauf von Büchern und Prints, Color Correction und Color Proofing für einen Wohnwagenkatalog, Dozent für Fotorecht, ...

Womit fotografierst du?

Inzwischen bin ich bei einer Fujifilm XT4 (für Autofokus) und Fujifilm GFX50 (mit alten analogen Linsen) gelandet. Vorher war es eine Nikon D800, die ich aber nicht im geringsten mehr vermisse.
Es gab vor der Fuji auch noch mal eine längere analoge Zeit (inkl. Kollodium Nassplatte; Digital-Burnout durch die Nikon), aber das gab hier in den cultural wastelands von Schleswig-Holstein einfach keine gesonderte Nachfrage danach und machte dadurch auch wirtschaftlich keinen Sinn mehr.

[FredSonnenrein]

Vorhin habe ich die X-T4 im Schaufenster gesehen. Nettes Design.
Was gefällt dir bei der X-T4? Eher der Umgang mit der Kamera oder die Ergebnisse?
Ich habe auch eine D800 von Nikon und bin sehr zufrieden. Allerdings mache ich überwiegend "dokumentatorische" Fotografie.

[schlicksbier]

Ich bin bekennender Photoshop-Hasser und möchte möglichst wenig Zeit mit dem Programm (oder jeglichem anderen Bildbearbeitungsprogramm) verbringen müssen. Bei der Nikon geht es nicht ohne. Fujifilm hat mit der X-Serie die perfekte Kombination aus analoger und digitaler Welt geschaffen. Auch hier überlegt man sich vorher wie das fertige Bild ausschauen soll und entscheidet sich dann für das entsprechende "jpeg-Rezept" - so wie wenn man einen analogen Film einlegen würde. Viele Rezepte sind auch analogen Filmen nachempfunden, man kann sie sich auch (so wie ich) munter selbst zusammenbauen. Wenn man dann ordentlich fotografiert, hat man fast alle Arbeit schon getan. Aber - und hier kommen wir eben zum Besten aus beiden Welten: Auch wenn ich in 90% mit den jpegs arbeite und dann maximal Beschnitt und etwas dodge & burn mache, so schieße ich natürlich auch immer die RAWs mit. So kann ich jederzeit entweder statt s/w doch noch eine Farbvariante machen oder ich kann Aufnahmesituationen ausgleichen, wo die Kontrastunterschiede vielleicht doch zu stark für das jpeg waren oder ich mit der Belichtung einen Tick daneben lag. 8% gehen bei mir noch mal durch das Fuji-eigene XRAW-Studio für kleinste RAW-Anpassungen und maximal 2% meiner Bilder sehen noch den CameraRAW-Konverter.

Seit ich mit den Fuji fotografiere, ist meine Nachbearbeitungszeit um etwa 400% gesunken bei gleich gebliebener Qualität. Zudem muss sich selbst die XT4 nicht vor der D800 verstecken - ganz im Gegenteil! Ich finde die Bilder viel knackiger und auf den Punkt schärfer als das, was ich mit der Nikon gemacht habe, bei der oftmals der Autofokus auch echte Probleme hatte. Ganz schlimm war es mit dem 50/1.4 für Portraits mit halben Oberkörper oder mehr. Da lag dann auch mal locker bei 30-50% der Fokus daneben (bei anderen Linsen war es weniger schlimm). Bei der Fuji ist der Fokus vielleicht in 0,5% der Fälle mal off.

Ich trauere der D800 auf jeden Fall keine Träne nach - die Ergebnisse sind deutlich besser, die Arbeitszeit ist deutlich geringer und vom Bedienkonzept gefällt mir Fuji auch besser ...

[schlicksbier]

Ich hätte z.B. nicht gedacht, dass ich ein Klappdisplay mal so gerne nutzen würde. Aber sich hinknien statt bäuchlings hinwerfen zu können, ist schon topp :-). Und ich möchte - gerade in Zusammenarbeit mit dem Model - auch die digitale Fotografie nicht missen, da man so einfach viel besser rüberbekommen kann, wie man sich eine Szene konkret vorstellt. Das ist hier was für eine Serie zu unserer baldigen "Attitüde"-Ausstellung ...

collage.jpg

[FredSonnenrein]

Ja, ist schon ein schönes Beispiel... Ich vermisse bei der D800 auch ein Klapp-Display oder eingebautes WLAN...

Was die jpeg-Rezepte angeht: Nikon kennst wsowas doch auch, "Picture Control Konfigurationen". Die kann auch am PC vorbereitet werden oder anhand von RAW-Daten "getestet" werden, um diese dann auf die Kamera zu überspielen und dort bei der Kamera-Internen jpeg-Generierung anzuwenden. Aber ich vermute jetzt mal, dass Fuji da mehr Möglichkeiten bietet.

Was ist übrigens "dodge & burn"?

[schlicksbier]

Was ist übrigens "dodge & burn"?

"Abwedeln" und "Nachbelichten" aus der guten alten Dunkelkammer ...

[ISBRAND]

Oh das erinnert hier alles an frühe Zeiten als ich noch mit der Triplex-Entwicklerdose und dem Axomat 4 im verdunkelten Bad hantieren durfte. Ich habe mein Fotolabor jetzt beim aufräumen auf dem Dachboden wieder gesehen und ordentlich verräumt, habe auch noch die Fotopressen und was ich sonst noch so in der DDR ergattern konnte bzw. als Weihnachtsgeschenk bekommen habe. Im Pionierhaus war ich auch im Fotoclub und kann mich auch noch an die Rollfilme und die Praktica MTL 50 und Co. erinnern, ach was war das schön in der Jugend...