Fernschreibstelle seit nun 3 Jahren im i-Telex: 26. März 2019 – 26. März 2022 -12:10 Uhr
(genau am 26.03.2019 um 12.10 habe ich mich im i-Telex-Forum angemeldet)
Man sagt ja immer: Wie doch die Zeit vergeht – ja das stimmt auch! Wo sind diese 3 Jahre jetzt wieder nur geblieben? Es ist schon erstaunlich, was ich so in der Zwischenzeit alles in Erfahrung gebracht habe und welche Projekte sich auch für mich dabei ergeben haben. Heute möchte ich dazu einen kleinen Rückblick halten, was sich für mich so ergeben hat:
Mehr oder weniger zufällig hatte ich am 26. März (ein Dienstag) das i-Telex-Forum entdeckt und mich sofort angemeldet. Dort war ich erstaunt, einen i-Telexer direkt aus Paderborn (das ist
der Peter aus Paderborn-Dahl) treffen zu können. Ihn hatte ich angeschrieben - und zu meinem Erstaunen eine Antwort aus Sri Lanka erhalten. Trotzdem haben wir schnell einen Termin zum Kennenlernen seiner Fernschreibstelle in Paderborn-Dahl ausgemacht. Dort habe ich dann nach vielen, vielen Jahren mal wieder auf einem Fernschreiber einen Text erstellt und dabei gleich auch einen Lochstreifen gestanzt, der noch heute bei mir auf dem Schreibtisch liegt. Dort hat sich schnell gezeigt, dass auch für ein Fernschreiber herbei geschafft werden muss. Der Peter hat einen schönen T100S im petrolfarbenen Gehäuse, wie auch einen nicht angeschlossenen T68 in seiner Fernschreibstelle vorrätig gehabt.
Für mich war der Entschluss eindeutig: Es sollte ein Blattschreiber werden. So fand ich im Juli 2019 ein Angebot via Facebook (ja - da gibt es auch schon mal Angebote!). Dazu
hatte mir nach Nachfrage Henning geschrieben:
SOFORT sichern! Dies war für mich der Auftrag – und schon erfolgte die Reservierung und Abholung in Kaiserslautern. Entfernungen waren aufgrund meiner beruflichen Außendienst-Tätigkeit kein Hindernis – und so erfolgte die Abholfahrt bei der sehr netten Verkäuferin, zu der auch heute noch der Kontakt besteht. Es stellte sich schnell bei der Übergabe heraus, dass der T100 bei der Polizei in Kaiserslautern gewesen sein muss. Leider war kein Kennungsgeber mehr in der Maschine verbaut. Durch die Hilfe von Werner und dem Johannes aus Mezzolombardo gelang es in kürzester Zeit hier einen Ersatz zu beschaffen. Dafür sage ich
Danke an Werner und Johannes!
Nach einiger Vorlaufzeit stand nun am 26.08.2019 - 12:25 Uhr dem Anschluss ans i-Telex-Netz nichts mehr im Wege! Zu der Zeit noch über pi-Telex lief der T100 sofort reibungslos (zu meiner Überraschung!) eigentlich einwandfrei. Es folgte eine Vorstellungsrunde an die erreichbaren User im i-Telex-Netz – es gab tatsächlich auch sofort Antworten auf dem Weg eines Fernschreibens. Ich kann mich noch konkret an den Abend des 26. August erinnern: Selbst auf dem Balkon war das ankommende Fernschreiben zu hören

.
Mein Besuch am Stand zur MAKER FAIRE 2019 brachte mir bereits viele neue & nette Kontakt zu anderen I-Telexern mit, die im Nachgang auch per Fernschreiben kontaktiert wurden. Seit dieser Zeit hat sich vieles ergeben.
Ich möchte nur einige Dingen hier aufführen:
- Austausche über die ein- oder anderen technischen Fragen (Danke an Henning für die Beantwortung meiner vielen Fragen auch zum Gentex-Netz)
Irgendwie ergab sich auch der Kontakt zum Sammler der Telegramme (dem Norbert) der mich mit seiner Vielfältigkeit und Tiefe der Sammlung einfach nur überrascht hat. Vielen DANK an Norbert, für die so vielfältigen Gespräche über Telegramem & Co. In diesem Zusammenhang habe ich unendlich viel gelernt und sooo viele, schöne Belege gesichtet, die ich zum Teil auch dem Forum zur Verfügung gestellt habe.
Natürlich durfte das Sammlungsdepot des Museums für Post- und Telekommunikation in Heusenstamm nicht fehlen. Dort gab und gibt es tatsächlich Verzeichnisse, die ich in meiner aktiven Zeit genutzt habe. DANKE an dieser Stelle an Werner, mit dem ich zusammen einige dieser Werke scannen konnte. Eine zufällige Führung an diesem Tag schloss sich für mich noch an, deren Eindrücke ich bis heute noch verarbeiten muss.
In der Deutschen Nationalbibliothek ab es weitere Fachunterlagen zum Telegramm-dienst, die ich nach und nach gescannt habe. Insgesamt 4 x war ich dazu bereits jetzt in Leipzig und konnte staunen, staunen und scannen
Für die Einrichtung der Telex-Auskunft (40140 txinf d) musste das Verzeichnis der Telex-Teilnehmer von 1987 korrigiert werden. Der Detlef hatte dazu ein Abgleich-Programm entwickelt und die rund 155.000 Datensätze mussten Zug um Zug elektronisch abgeglichen und verbessert werden. Bei diesem Projekt habe mich mit der Korrektur mit eingebracht – die so korrigierten Daten stehen jetzt im Abruf für die i-Telexer jederzeit unter der 40140 zum Abruf zur Verfügung.
• Sofortige Unterstützung bei einem Motorschaden durch die i-Telex-Gruppe (Danke erneut daher an Werner für die sofortige Hilfe)
• Umbau des Motors durch den erfahrenen Techniker Peter, der seinerzeit als Fermeldehandwerker bei der Deutschen Bundespost in Köln in der Wartung der Fernschreiber aktiv war, der auch gleich eine Wartung der T100 vornahm.
• Kaufberatung für einen Lo3000, der plötzlich Anfang 2021 in meiner Nähe zum Verkauf angeboten wurde (Henning gab den Auftrag: SOFORT sichern!) – dies erfolgte auch im direkten Anschluss.
• Durch die Teilnahme am virtuellen, wöchentlichen Kaffeekränzchen (durch Jochen initiiert – DANKE auch an Jochen für die Idee) mit vielen, für mich neuen i-Telexern, ergab sich die Fachgruppe der Spezialisten für den Lo3000 mit Rainer und Beat. Sie beiden waren es, die mir erste Schritte für die doch andere Maschine erläuterten. Danke an Rainer für die Renovierung des Netzteils, welches ohne Rauchzeichen problemlos funktioniert hat.
Im Frühjahr 2021 gab es einen kleinen Ausflug im Braunschweiger Land zu einer ehemaligen, netten Kollegin. Auf dem Weg dorthin erfolgte ein Weineinkauf bei meinem Brauschweiger Weinhändler des Vertrauens. Dieser war quasi fußläufig von Fred entfernt, den ich so auch besuchen konnte.
DANKE an Fred für die eindrucksvolle, viel zu knappe, zeitliche Führung durch seine Bastel-Keller

– sehr spannend kann ich nur sagen. Auf dem Rückweg erfolgte natürlich noch ein STOPP im Bundessenf-Depot in der Mühle Blumenhaben. Auch hier
wieder ein DANKE an Henning, der mir einige seiner historischen Telegramm-Muster zu weiteren Betrachtung Bearbeitung für das i-Telex-Forum leihweise übergeben hat.
Natürlich gab es immer wieder einmal eine Abholfahrt für Fernschreiber, die einer Rettung bedurften. Sie hier aufzuzählen erspare ich mir aufgrund der Vielzahl.
Die Lösung für das Mini-Telex war mir auf Strecke auch noch begegnet. Durch die Lösung vom Mini-Franz konnte diese Lösung auch für mich eingerichtet werden.
Mein DANK geht hier an den Franz (Mini-Franz) aus Lund in Schweden.
Aufgrund der nun Vielzahl an Fernschreibern stand auch die Einrichtung der i-Telex-Zentrale mit auf der Agenda. Hierzu sage ich
DANKE an Rainer, der mir die Zentrale mit allen notwendigen Arbeiten eingerichtet hat. Die zuverlässige Arbeitsweise dieser Lösung hat mich bis heute wirklich überrascht und erfreut.
Weiterhin bin ich seit der Inbetriebnahme der Lo3000 mit der für die elektronischen Fernschreiber nutzbaren, vom Rainer entwickelten „Stromsparschaltung“ sehr zufrieden. Der DANK geht wiederholt an Rainer für den Aufbau und Einrichtung dieser Einheit für den Lo3000 in meiner Fernschreibstelle.
In Abstimmung mit dem Werner aus Aschaffenburg fanden wir ein „Telegramm-Adressbuch“ aus dem Jahr 1949 sehr spannend und konnten dies bei einer e-bay gemeinsam erwerben. Natürlich mussten die spannenden Seiten aus diesem einzigartigen Verzeichnis digitalisiert werden und stehen den interessierten User jetzt über das Forum zur Verfügung. Aus einer Auswertung der Einträge konnten ca. 100 Fernschreibteilnehmer aus diesem Verzeichnis extrahiert werden und so ist jetzt quasi das 1. Verzeichnis der Fernschreib-Teilnehmer auf diese Weise entstanden.
Die im Frühjahr erworbene Lo3000 stelle sich nach und nach als „Problemfall“ heraus. Zuerst löste sich der Antriebsriemen für die Druckerwalze auf. Im Videochat mit
Beat und Wolfgang (DANKE an beide für die ausdauernde Geduld beim Wechsel des Riemens für die Druckerwalze) erfolgt der Wechsel unter perfekter Anleitung. Nur wenig löste sich auch der Zahnriemen für den Antrieb des Druckkopfs auf. Hier war es dann der Johannes aus Südtirol, der nach fachkundiger Anleitung vom Wolfgang und Beat einen Zahnriemen im 3D-Druck erstellte. Dieser so erstellte Riemen wurde bei einem FS-Workshop in Würzburg vom Wolfgang fachmännisch getauscht. Auch DANKE an dieser Stelle an ihn für diese beispiellose Unterstützung!
Mit der Teilnahme an einem kleinen, feinen FS-Workshop in Blumenhagen konnte ich weitere User bei ihrer Arbeit bestaunen. Dort war des Wunsch vom Norbert -Sammler der Telegramme – Ausdruckmuster von einem weiteren, seltenen Streifenschreiber der DDR-Zeit (T51a) zu erhalten. Bei dieser Gelegenheit wurde ein im FZZA Blumenhagen lagerndes Verzeichnis der weltweiten Telegrafenstellen an mich zur befristeten Ausleihe übergeben. Ziel war er natürlich, auch dieses Verzeichnis als digitales Nachschlagewerk zu erhalten. Dies konnte nach einiger Recherche auch in die tat umgesetzt werden. Auf Anfrage kann jetzt für jeden Ort auf der Welt die korrekte Schreibweise der Telegrafenstelle ermittelt werden. Dafür sage ich
DANKE an Henning für die Ausleihe dieses sehr interessante Werks, dass die Arbeitsgrundlage für uns Telegrafisten bei der täglichen Arbeit gebildet hatte.
Zu dieser Zeit hatte sich der Christian aus Heinsberg einen fast komplett neuen Lo3000 aus den Beständen des KAT-Schutzes in Dülmen gesichert. Es stelle sich jedoch heraus, dass diese Maschine für ihn nicht die richtig war. Und so gelangte diese weitere Lo3000 auch noch zu mir. Bei diesem Fernschreiber hab es jedoch auch Mängel: Es fehlte die Halterung für die Telex-Rolle und der Drucker druckte das oberste Zeichen nicht. Auch hier gab es Lösungen, die sich aus der Runde der Teilnehmer vom Kaffeekränzchen ergeben haben.
Die Geschichten sind auch heute noch nicht beendet, da sich immer wieder einmal Dinge ergeben, die es zu lösen gilt. Diese Ansätze machen das ganz jetzt aber weiterhin spannend und bringen sehr löbliche Abwechselung mit sich.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Gemeinschaft der i-Telexer wirklich sehr, sehr viel ausmacht und auch immer wieder nach Lösungen für die auftauchenden Probleme gesucht und meist gefunden wird.