Telexforum.de

Hallo liebe telex-Freunde,

Mein Name ist Tobias, ich bin neu in der Fernschreiberwelt - ursprünglich ging es mir um die Rekonstruktion
eines historischen Microcomputer-Setups, das auch ohne Monitor nur über Tastatur und Terminaldrucker bzw.
eben per Fernschreiber bedient werden konnte.

Was ich reproduzieren möchte, ist in folgendem Video sehr schön zu sehen:



Leider ist der dort gezeigte ASR 33 wohl sehr beliebt, und nur noch selten & teuer zu bekommen
(von den Versandkosten mal ganz zu schweigen)

Deswegen wollte ich fragen, ob ihr mir vielleicht Fernschreibertypen (mir geht es erstmal um Namen,
wenn es konkret wird nutze ich dafür dann die "Suchen"-Kategorie) empfehlen könnt, die als Computer-
terminal geeignet wären, und die man noch zu erschwinglichen Preisen auf dem (europäischen) Markt
finden kann.

Benötigt wird eine serielle Schnittstelle, die man ohne großen Aufwand (z.B. per Arduino oder einfache
Elektronik) auf RS232 umsetzen kann, und ein 8-Bit Lochstreifendrucker/Leser. Die Tastatur müsste das
wohl auch unterstützen (möglichst viele 7-Bit-ASCII-Zeichen).

Die Lochstreifen sind vermutlich gar nicht so entscheidend, da ich bereit einen externen Lochstreifenstanzer
und Leser besitze (FACIT 4070 und 4031), die ich in ein solches Setup integrieren könnte. Aber natürlich
würde das ganze "runder" wirken, wenn der Fernschreiber 8-Bit von Haus aus unterstützen würde. Deutsche
Teletex-Systeme und elektronische Schreibmaschinen würden das wohl tun - aber sind wohl erst deutlich
später als der ASR33 aufgekommen. Habt ihr Ideen?

Danke für jeden Tipp!
Tobias

Hallo Tobias,
ich würde Dir empfehlen, einfach "irgend einen" Fernschreiber mit CCITT-2 Alphabet zu nehmen. Varianten mit 8 Bit sind sehr selten.

Hier gäbe es einen Bediendrucker, der wahrscheinlich gut zu Deinem Setup paßt:
https://bw-schmitti.de/produkt/blattsch ... 13-tb-apj/

darf ich fragen, welcher Rechner das Ziel ist?

Vielleicht probiers auch mal bei https://forum.classic-computing.de oder vcfed.org, da sind auch einige Spezialisten mit Minicomputer-Erfahrung.

Viele Grüße
Stephan

Siemens hatte ein Baukastenprinzip mit dem Namen PT80.
Der 'normale' PT80 hatte eine 8-Bit-Serielle (Stromschleife) mit Matrix-Drucker und 8-Bit Lochstreifen.
Der PT80-5 war die 5-Bit-Variante als Fernschreiber.
Der PT80i hatte den ersten Tintenstrahldrucker.
Diese Maschinen wurden als Eingabeterminals für verschiedene 'Großrechner' verwendet.

Danke ihr beiden, das sind sehr hilfreiche Tipps! Ich werde morgen mal bei dem Bundeswehr-Shop fragen, wie das mit dem Versand aussieht. 42kg ist schon deutlich schwerer als das, womit ich üblicherweise arbeite

@toshi - Ich habe hier zur Zeit einen Altair 8800-Nachbau stehen (wie Du ihn im Video oben siehst). Überlege mir aber, noch weitere Rechner aus dieser Generation anzuschaffen, also der Übergangszeit von Mini- zu Micro/PC-Systemen (z.B. IMSAI 8080 oder "kleinere" PDPs). Original, oder als funktions- und designidentische Nachbauten, da bin ich flexibel.

Als Alternative zum 8-Bit-Teletype könnte ich mir tatsächlich vorstellen, einen üblichen CCITT-2 Fernsprecher zu nehmen, und die erweiterten Codeseiten (geschweifte Klammern etc.) in 8-Bit konvertieren. Ich habe hier auch einen MTK-2 Fernsprecher, der sollte drei Codeseiten unterstützen, also 5+5+5 Bit, die man dann nur richtig "zusammensetzen" müsste. Im Moment kenne ich die technischen Rahmenbedigungen dafür noch nicht (siehe meine Frage dazu hier: viewtopic.php?f=6&t=1534), klingt aber erstmal möglich. "Authentischer" wäre aber wohl der Einsatz eines echten 8-Bit-Systems.

Grüße

JKde hat geschrieben: ↑So 30. Dez 2018, 16:40 Der PT80-5 war die 5-Bit-Variante als Fernschreiber.

Mein Baby
Danke an Henning und Marco

toshi hat geschrieben: ↑So 30. Dez 2018, 14:03 Hier gäbe es einen Bediendrucker, der wahrscheinlich gut zu Deinem Setup paßt:
https://bw-schmitti.de/produkt/blattsch ... 13-tb-apj/

Ich such auch schon lange ne Teletype. Ich hatte dort mal angefragt, Versand per Spedition kostet ca 100 Euro.
Unterlagen zu dem Teil gibt es keine und ob er überhaupt läuft ist auch unklar.

Hab grad gesehen daß du weiter weg bist, da reichen die 100 Euro vermutlich nicht aus

Ich fürchte, ja, und wenn ich Pech habe, gibt's auch Stress wegen Export von Militärtechnik Wenn auch historischer,
aber das ist den Beamten im Zweifelsfall erstmal egal. Ließe sich sicher alles organisieren, aber es ist wohl sowieso
besser, erstmal mit meinen existierenden 5-Bit-Geräten Erfahrung zu sammeln - und sobald das läuft, wage ich dann den
nächsten Schritt mit solchem "Schwermetall". Zumal i-Telex wohl sowieso nicht einfach transparent überträgt, sondern in
8-Bit (oder mehr) Zeichen wandelt - d.h. mit den erweiterten Codeseiten "Ziffern", oder bei MTK-2 "Kyrillisch", kann ich
locker 8-Bit abdecken, muss ggf. nur passend konvertieren. Der am RS232-Port angeschossene Rechner dürfte dann keinen
Unterschied zwischen einem 5-Bit/CCITT-2 oder 8-Bit/ASCII Fernschreiber bemerken. Die Übertragung ist dann halt ent-
sprechend langsamer.

mcleinn hat geschrieben: ↑Mi 2. Jan 2019, 17:22 Zumal i-Telex wohl sowieso nicht einfach transparent überträgt, sondern in
8-Bit (oder mehr) Zeichen wandelt - d.h. mit den erweiterten Codeseiten "Ziffern", oder bei MTK-2 "Kyrillisch", kann ich
locker 8-Bit abdecken, muss ggf. nur passend konvertieren.

Stimmt nicht. Im i-Telex Protokoll werden nur 5 Bit übertragen. Da wird nichts gewandelt.