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Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Do 17. Okt 2024, 16:55
von MKS
mjuhrig hat geschrieben: Do 17. Okt 2024, 13:07 Was ich noch nicht verstehe ist, warum die L-Schaltplatte so chaotisch umverdrahtet war. Keine der Änderungen hat irgendeinen Sinn ergeben.
Hat deine Maschine Papierüberwachungskontakte? Erkennbar sind diese daran, dass die Schublade mit dem Druckstreifenpapier über ein Kabel ("Seidenschnur") mit dem Rest der Maschine verbunden ist.
Gesetzt den Fall, dass Papierüberwachungskontakte vorhanden sind, könnte die Schaltungsplatte "L" offiziell umgebaut sein, um daran außerhalb der Maschine ein Anruf- und Papiersignalgerät 9 Fs Str. 3214/24 von Siemens zu betrieben. Beschrieben ist eine solche Umverdrahtung in der Serviceunterlage zur Schaltungsplatte "L".
Solche (offiziellen) Umbauten sind gut an den umgelöteten Drähten hinter dem Netfilter Fe1 und umrangierten Drähten auf der Unterseite der Relais erkennbar. Eigentlich sollte dies auch durch ein zweites Hinweisschild neben dem Typenschild der Maschine gekennzeichnet sein.

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Do 17. Okt 2024, 17:43
von mjuhrig
Hallo Marco,

ja, die Kontakte für die Papierüberwachung sind vorhanden. Den PA-Kontakt (geht an die Stecker-Piny V/4 und V/5 habe ich überbrückt, da er nicht mehr zuverlässig geschaltet hat. Dennoch ergibt die vergefundene Verdrahtung der L-Platte keinen richtigen Sinn, zum Beispiel wurde der 150 Ohm Wi3 Widerstand entfernt (in Reihe zu C3, dem Funkenlöschnetzwerk für die Sendekontakte).

Andere Frage an die T68D-Spezialisten: meine Lokalspannung (gemessen an C2) beträgt im Leerlauf -90V und im Lokalbetrieb -63V. Das scheint sehr wenig zu sein. Was sollte ich hier messen?

Schonmal vielen Dank und beste Grüße
Mark

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Do 17. Okt 2024, 20:58
von MKS
mjuhrig hat geschrieben: Do 17. Okt 2024, 17:43 Andere Frage an die T68D-Spezialisten: meine Lokalspannung (gemessen an C2) beträgt im Leerlauf -90V und im Lokalbetrieb -63V. Das scheint sehr wenig zu sein. Was sollte ich hier messen?
Die Höhe der Spannung solltest du zunächst gelassen betrachten, Mark :coffee:. Zum Lokalbetrieb sollten 60 V eigentlich ausreichen. Während des Lokalbetriebs sollten in der Schleife (SK-EM) etwa 40 mA vorherrschen.
Leider ist im Plan der Schaltungsplatte "L" die Sekundärspannung des kleinen Trafos nirgends angegeben. Auch andere Angaben zur Lokalbetriebsspannung finden sich darin nicht (sofern ich nichts übersehen habe). Da scheinen wohl damals größere Toleranzen eingeplant worden zu sein, sodass man erst gar keine Spannungswerte angegeben hat.

Gleichspannung erzeugt die Maschine mit einem Selengleichrichter. Diese Dinger können möglicherweise durch Alterung defekt sein. Aber -60V (Plus am Gehäuse) unter Last sollte kein Grund zur Sorge sein.

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Do 17. Okt 2024, 23:09
von mjuhrig
Hallo Marco,

vielen Dank für die Antwort. Mir ging es genau um die Alterung des Selengleichrichters, Selen ist ja nicht gerade der langlebigste Halbleiter.

Beste Grüße Mark

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Fr 18. Okt 2024, 09:07
von mjuhrig
Frage an die Siemens-Kenner: wie heißen die Relais und Taster, folgendes habe ich schon entschlüsselt:

ER-Relais: Einschalt-Relais
P-Relais: Papier-Relais (im Normalbetrieb angezogen)
H-Relais: Hochstrom-Relais (schaltet den Motor an)
E-Relais: ??? (ist bei Lokalbetrieb angezogen)
F-Relais: ??? (müsste bei Lokalbetrieb auch angezogen sein)
AZ-Relais: ??? (misst ab-Spannung und Schleifenstrom)

AT: Anruft-Taste
ST: Schluss-Taste
ET: ??? (Taste für Lokalbetrieb)

Danke und beste Grüße
Mark

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Fr 18. Okt 2024, 09:18
von Franz
Hallo Mark,
der Begriff ET bedeuted wohl "Einschalttaste" (Lokalbetrieb), der wurde bei irgendeinem Lorenz FSG auch verwendet und die Taste war auf dem FSG auch so beschriftet.
Viele Grüße
Franz
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Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Sa 19. Okt 2024, 18:53
von mjuhrig
Folgende Gravur habe ich noch entdeckt "Post 8L6726", dass es ein Gerät der Post war, war ja eh schon klar.
20241019_174237.jpg
Beste Grüße Mark

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Sa 19. Okt 2024, 19:02
von DF3OE
Das ist die Seriennummer. Werk 8 (München) L = 1956, 6726 Laufende Produktionsnummer.

Das würde sonst auf dem Typenschild stehen. Hat die Post sicherheitshalber :) noch mal eingraviert.

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Sa 19. Okt 2024, 19:18
von mjuhrig
Hallo Henning,

ah, super, vielen Dank

Fragen zum T68D Verhalten

Verfasst: Mo 21. Okt 2024, 19:20
von mjuhrig
Das Auffrischen der Färberrollen mit WD40 (ca. 3 Stunden) hat recht gut funktioniert:

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Ein neuer Netzfilter hat ein neues Zuhause in dem Becher des Original-FE2 gefunden, pass super. Der alte Filter hat sich mit moderater Hitze Recht leicht aus dem Becher lösen lassen.
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In der Abdeckung des Wählers fand sich noch etwas "Geschichte". Scheinbar hat mein T68D mit der SN 8L6726 einen T68D mit der SN 8L6568 ersetzt oder die Deckel wurden mal bei der Wartung vertauscht.

Weiß jemand, was das VWT15/6 bedeuten könnte?

Beste Grüße
Mark